Vogelbeobachtung im kleinsten Land Afrikas
Gambia erstreckt sich ca. 500 km von der Westküste Afrikas Richtung Osten bis ins Innere des Schwarzen Kontinents, an drei Seiten umringt von Senegal. Die Lebensader des kleinsten Landes Afrikas (11.295 qkm) ist der gleichnamige Fluß, der das Land in zwei Teile trennt.
Fischfang, Reis- und Erdnußanbau sind die Haupteinnahmequellen des Landes. In den letzten Jahren, vorwiegend im Küstenbereich südlich der Hauptstadt Banjul, beginnt sich auch der Tourismus zu entwickeln.
Die Landschaft ist geprägt durch einen der schönsten Flüsse Afrikas, an dessen Ufer sich viele Reisfelder, Bananenplantagen und Primärwälder erstrecken. Große Mangrovenwälder, die für ihre reiche Vogel- und Pflanzenwelt bekannt sind, haben sich zum Teil bis weit ins Landesinnere ausgedehnt. In manchen Gebieten finden wir noch Galeriewälder. Die Savannen, die an den Randbereichen teilweise landwirtschaftlich genutzt werden, bedecken den Rest des Landes. Ein weiterer Highlight ist der Djoudj NP im Norden von Senegal mit seinen riesigen Sumpf- und Seengebieten.
Mehr als 330 Vogelarten haben wir auf unserer letzten Tour gesehen, darunter über 5.000 Rosapelikane. Unsere Reisezeit liegt am Ende der Regenzeit, mitten in der Brutzeit der dort lebenden Vogelarten.
1. Tag: Flug Frankfurt – Banjul; Transfer zur Unterkunft.
2. Tag: Exkursion durch die Reisfelder zum Rande eines Mangrovengebietes. Regenbrachvogel, Sperberbussard, Graubürzelsinghabicht, Graufalke, Kiebitzregenpfeifer, Goliath-, Mittel-, Kuh-, Küsten-, Seiden-, Silber- und Rallenreiher sind hier meist anzutreffen. Auf dem von Palmen gesäumten Weg entdecken wir verschiedene Arten von Nektarvögeln und Tauben. Der Rückweg führt uns am Strand entlang, wo futtersuchende Limikolen im Sand nach Nahrung stochern.
Am Nachmittag besuchen wir einen Golfplatz. Neben Senegal-, Sporn- und Schwarzschopfkiebitz, Weißscheitelrötel, Weißaugen- und Schuppendrossling, Gelbstirnbartvogel sind Zwergspint und verschiedene Liestarten Charaktervögel. Weitere Arten wie Blaustirn-Blatthühnchen, Stelzenläufer, Grünschenkel, Teichwasserläufer, Senegaltriel und die seltene Goldschnepfe werden sehr oft beobachtet.
3. Tag: Fahrt zum Abuko Nationalpark, einem in seinem Ursprung erhaltenen Urwaldbestand. Fast regelmäßig werden Schwarzhals- und Nachtreiher, Palmgeier, Höhlenweihe, Mohrenralle, Schildturako, Guinea-Turako, Milchuhu, Natal-Zwergfischer, Malachiteisvogel, Riesenfischer, Elstertoko, Senegal-Furchenschnabel, Hammerkopf, Schildturako, Scharlachwürger, Mohrenkopf, Halsbandsittich, Rotschnabel- und Grautoko, Schwarzschwanz-Lärmvogel, Waldparadies- und Afrik. Paradiesschnäpper, Lappenschnäpper, Rotbauch-Nektarvogel und mit Glück auch Ahanta-Frankolin, Weißrückenreiher und Hylie gesehen. An Säugetieren sind Schirrantilope, Husarenaffe, Grüne Meerkatze, Roter Stummelaffe, Erdhörnchen gut verbreitet. Wanderung durch die Waldsavanne zur Lamin Lodge; Temminck-Rennvogel, Blauwangenspint, Zimtroller, Senegalracke, Halbmond-, Lach,- Rötel- und Brillentaube, es wurden auch schon Bandschlangenadler, Buschflughuhn und als Besonderheit die Lyne-Trappe von unseren Gruppen gesehen.
Am Abend kurze Exkursion um Flaggenflügel- und Schleppennachtschwalbe zu beobachten.
4. Tag: Weiter zum Kabafita Forest Park. In der Baumsavanne und den Mangoplantagen werden oft Wahlbergadler, Afrik. Baumfalke, Goldkuckuck, Baumhopf, Großer Honiganzeiger, Graubrustspecht, Pfeif-Cistensänger, Afrik. Schwarzohr-Pirol und Schneeballwürger nachgewiesen.
Eine Exkursion führt uns in eine Shrimps-Farm, eines der artenreichsten Gebiete Gambias. Wir beobachteten hier schon Afrik. Schlangenhalsvogel, Mittel-, Glocken- und Purpurreiher, Nimmersatt, Hagedasch, Afrik. Löffler, Sporengans, Sichelstrand-, Kampf-, Terekwasser- und Dunkler Wasserläufer, Braunrückenpieper, Graufischer, Mosambik-Girlitz, Taha- und Flammenweber, Zwerg- und Trauerseeschwalbe. Anschließend Weiterfahrt zum Tentaba Camp (mit Glück Kronenkranich und Hornrabe).
5. Tag: Bootsexkursion entlang Roter- und Schwarzer Mangroven gemischt mit höheren Bäumen, die eine faszinierende Vogelwelt beherbergen (u.a. Wollhalsstorch, Goliath- und Grünreiher, Fischadler, Malachiteisvogel, Senegal- und Zügelliest, Hammerkopf, Schlangenhalsvogel, Riedscharbe, vereinzelt auch Blaunacken-Mausvogel, Blauhauben-Schnäpper und Gabunnektarvogel). Nachmittags Exkursion in die Waldsavanne in der Nähe des Camps (Kronenkranich, Schwalbenschwanzspint, Mosambik-Zeisig, Meckergrasmücke, Rüppellmeise, Graukappen-Eremomela, Dotter- und Blutschnabelweber, Blutbrustbartvogel, Swainsonschnäpper, Waaliataube, Brillen- und Waldschneeballwürger, Kapkuckuck, Stahlnektarvogel, Schmetterlingsastrild, Schönbürzel, Bandfink, Dominikanerwitwe, Langschwanz-, Purpurglanz- und Grünschwanz-Glanzstar).
6. Tag: Mit dem Bus fahren wir nach Georgetown ins Jangjang-Bureh-Camp (Nachts ruft der Perlkauz und die Zwergohreule). Während der Fahrt kurze Exkursionen an interessanten Stellen, hier können Senegal-, Blaubauch- und Zügelracke, Zimtroller, Kaptäubchen, Senegal-, Rötel- und Rotkappenschwalbe und mit etwas Glück Sudanhornrabe und Erzglanzstar beobachtet werden. An zwei Sumpfgebieten, die wir besuchen, haben wir schon Uferschwalbe, Schwarzrücken-Cistensänger, Tahaweber, Schopfadler, Senegal-Furchenschnabel, Marabu und Rotnackenfalke beobachtet.
7. Tag: Bootsexkursion auf dem Gambia-Fluß entlang an Galeriewald, Gärten und kleinen Plantagen Richtung Baboon Island Nationalpark. Hier suchen wir nach Nilwaran, Wasserschildkröte, Gelbkehl-Bülbül, Pirolsänger, Kappen-, Palm- und Weißrückengeier, Zwergadler, Afrika-Kuckuck, Graukopfliest, Einfarb-Schlangenadler, Weißkehlspint, Rotbrustglanzköpfchen, Elfen-Nektarvogel und als Highlight dem Sumpfschnäpper, Binsenralle und Binden-Fischeule. Den Nachmittag verbringen wir in den nahen Reisfeldern zwischen Fluß und Savanne u.a. Heuschreckenteesa, Adamana-Turteltaube, Kapkuckuck, Weißbartgrasmücke, Goldscheitelwürger, Gelbschnabel-Madenhacker.
8. Tag: Heute fahren wir nach Basse Santa Su, um eine weitere “Wunschart” der Ornithologen, den Krokodilwächter zu suchen. Unterwegs sind Grillkuckuck, Afrik. Habichts- und Raubadler schon gesehen worden. In den Prufu Swamp sind Mohrenralle, Gleitaar, Weißkehl-, Scharlach- und Rotkehlspint, Haubeneisvogel, Blaßspötter, Sonnenprinie, Piapia, Afrik. Silberschnabel, Senegal-Drongoschnäpper und Felsen-Rebhuhn nachgewiesen.
9. Tag: Wir fahren zurück nach Banjul, während der Fahrt können manchmal Schreiseeadler, Gaukler, Zwergadler, Sperbergeier, Wüstenfalke, Strichelracke, Pünktchenspecht und Scherenschwanz-Schwalbe gesehen werden.
10. Tag: Mit dem Bus zum Tanje Bird Reservat, mit etwas Glück können u.a. Tschagra, Rotnasen-Grüntaube, Rüppellseeschwalbe, Kaphase beobachtet werden. Dann fahren wir mit Fischerbooten zu der ca. 2 km vom Festland entfernten Vogelinsel Kajanki (Fischadler, Königs-, Raub-, Brand-, Lach-, Fluß-, und Zwergseeschwalben, Sanderling, Weißstirn-Regenpfeifer, Pfuhlschnepfe, Steinwälzer, Spatelraubmöwe, Mantel-, Weißkopf-, Dünnschnabel-, Graukopf- und mit etwas Glück die seltene Dominikanermöwe). Nachmittags zum größten Fischereihafen Gambias nach Gunjur. Hier werden wir den Fischern, die mit ihren kleinen Booten vom Meer zurückkommen, beim Entladen zusehen. Die Frauen fangen sogleich am Strand an, die Fische zu zerkleinern und zum Trocknen aufzuhängen.
11. Tag: Exkursion zum Bijilo Forest Park, ein ursprünglicher Küstenwald mit dem größten Bestand der Rhun-Palme (Rahmbrustprinie, Kleinelsterchen, Zwergspint, Baobab-Segler). Am Nachmittag besuchen wir noch ein Gebiet, in dem in den letzten Jahren immer wieder die Goldschnepfe nachgewiesen wurde.
12. Tag: Fahrt mit der Fähre nach Barra und dann weiter nach Senegal mit kurzen Stopps an interessanten Gebieten nach Lac Rose. Bei unserem ersten Stopp besuchen wir Kulturland mit vereinzelt großen Bäumen. Bei unseren Exkursionen haben wir hier schon Sperbergeier, Blauracke, Senegal-Beutelmeise, Rotkopfwürger, Stahlflecktaube, Rußschmätzer, Buschsperling, Rotbauch- und Messingglanzstar, Zwergweber, Einsiedler- und Goldkuckuck beobachten können.
13. Tag: Morgendliche Tour am Lac Rose, hier kann man mit Temminck-Rennvogel, Zwergstrandläufer, Haubenlerche, Rußheckensänger und Weißbürzelgirlitz rechnen. Wir erreichen die Sahel-Zone, machen Kurzexkursionen (u.a. Goldsperling, Heckensänger, Wendehals, Triel, Brachpieper, Ziernektarvogel und Warzenschwein) und fahren zum Djoudj NP. Über 3 Millionen Vögel brüten im drittgrößten Vogelnationalpark der Welt.
14. Tag: Ganztagesexkursion im Djoudj NP, in dem bisher über 320 Brutvogelarten nachgewiesen wurden. Bei einer Bootsfahrt (Rosapelikankolonie) und anderen Exkursionen werden wir den Park erkunden. Neben zahlreichen Zugvögeln aus Europa gibt es 20.000 Rosa- und 4.000 Zwergflamingos, 30.000 Witwenpfeifgänse, 220.000 Enten, bis zu 1. Mio. Kampfläufer, Kormorane, Seeadler und Auroraastrilde. Auf den Schwimmpflanzengesellschaften und im Röhricht sind Schilf- und Teichrohrsänger, Heiliger Ibis, Purpurhuhn, Brauner Sichler, Gelbbrust-Pfeifgans, Riedscharbe, Blaustirn-Blatthühnchen, Spieß-, Knäk- und Löffelente sowie die seltene Arabertrappe, Tschadprinie und Schleppen-Nachtschwalbe oft zu sehen. Zu den Tierarten, die gelegentlich zu sehen sind, gehören Warzenschwein, Dorkas- und Rotstirngazelle, Gold- und Streifenschakal, Wüstenluchs, Krokodil, Husarenaffe und mit etwas Glück auch Zibetkatze und Felsenpython.
15. Tag: Morgens noch einmal Exkursion im NP, dann fahren wir weiter an die Küste bei St. Louis. Unterwegs wieder viele kurze Stopps an interessanten Gebieten u.a. haben wir schon Kappen-, Weißrücken-, Sperber- und Ohrengeier, Braunbauch-Sylviette, Goldbrüstchen, Weißstirn- und Weißwangenlerche gesehen.
16. Tag: Den letzten Tag werden wir für Exkursionen in der Nähe vom Hotel oder zum Baden nutzen. Am Nachmittag Fahrt zum Flughafen bei Dakar und Flug zurück.
17. Tag: Landung in Deutschland