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Portugal – Vorfrühling

Portugal ist mit seinem “Mittelmeerklima”, trotz der Lage am rauen Atlantik, ein sehr vielfältiges Reiseland. Es hat eine grandiose Geschichte als Weltmacht im Zeitalter der Entdeckungen und eine eigenständige kulturelle Entwicklung erlebt, die überall im Lande spürbar ist. Portugal weist aber auch große landschaftliche Gegensätze auf.
Die Auswahl der Lebensräume, die wir auf dieser Reise besuchen, reicht von bizarren Felsküsten, Salzmarschen, Macchie und Korkeichenwäldern bis zu Steppen-Landschaften im Alentejo. Neben typisch mediterranen Arten – z.B. Samtkopfgrasmücke, Kalanderlerche, Häherkuckuck etc. – treffen wir hier einige Arten wie Gleitaar, Blauelster, Wel­lenastrild oder Einfarbstar, die in Europa nur in Portugal und Spanien beheimatet sind. Auch viele bei uns in Mitteleuropa selten gewordenen Arten wie Weißstorch, Kolkrabe, Raubwürger, Wiedehopf oder Zippammer sind in Portugal noch weit verbreitet.
Greifvögel, Falken und Eulen sind mit insgesamt über 25 (!) Arten vertreten, jedoch eher selten. Dazu gehören allein 3 Geier- und 6 Adlerarten! Groß- und Zwergtrappe sind noch mit relativ starken Beständen vorhanden, im Winter auch Kraniche. Wegen des milden Klimas kehren viele Zugvögel schon im Februar aus Afrika zurück, u.a. 5 Schwalbenarten, darunter Felsen- und Rötelschwalbe, Fahlsegler, Rotkopfwürger und Steinschmätzer.

Eines der wichtigsten Überwinterungsgebiete für Watvögel in Europa ist das Tejo-Ästuar. Hier überwintern 55.000 Limikolen, darunter bis zu 18.000 Säbelschnäbler. Die Flußmündungen von Sado und die Salzmarschen der Ria Formosa an der Algarveküste stehen dem nur wenig nach.
Einen faszinierenden Gegensatz bildet die Serra de Arrabida, ein Kalkgebirge, das unvermittelt in einer Steilküste zum Atlantik abfällt. Sie ist gleichermaßen botanisch wie ornithologisch interessant. Das mediterrane Buschwerk, Macchie, ist hier außerordentlich reich an Pflanzenarten, von denen viele schon im Winter in Blüte stehen (Cistrosen, Scilla, Affodill). Am Kap Espichel können vorbeiziehende Hochseevögel beobachtet werden, z.B. Sturmtaucher oder Baßtölpel, während die Steilküste selbst Brutplatz von Krähenscharbe, Wanderfalke, Blaumerle und Provencegrasmücke ist.
Zwischen Algarve und Tejo, Atlantik und Spanien erstreckt sich der Alentejo, die Domäne der Korkeichenwälder und Olivenhaine, zugleich die Kornkammer Portugals. Er ist eines der wenigen Rückzugsgebiete von Steppenvögeln in Europa. Typische Arten sind Gleitaar, Groß- und Zwergtrappe, Triel, Sandflughuhn und Kalanderlerche. Als Wintergäste sind Kiebitze, Goldregenpfeifer, Pieper und Lerchen allerwärts anzutreffen. Durch die Korkeichenwälder streifen Blauelstern, Häherkuckucke, Rothühner und Steinsperlinge. Im Gebirge an der Grenze können wir Gänse- und Mönchsgeier beobachten.
Die Küste der Algarve hat zwei Gesichter: an der Sandalgarve im Osten bilden Salzmarschen im Schutz von Dünenzügen ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Wasservögel. Gut zu beobachten sind hier u.a. Flamingo, Purpurhuhn, Steinwälzer, Schwarzkopfmöwe, Raubseeschwalbe, Blaukehlchen. Vor der Küste überwintern Trauerenten, Mittelsäger, Sanderlinge, Raubseeschwalben und Skuas. Am Kap Sao Vicente können wir u.a. Alpenkrähen, Ringdrosseln, Baßtölpel und Blaumerlen beobachten.

1. Tag: Flug Frankfurt – Lissabon und Transfer nach Setúbal.

2. Tag: Besuch des Tejo-Ästuars mit seinen Schlickflächen, Feuchtwiesen und Salinen. Die enorme Wattenfläche nutzen Tausende von Überwinterern und Durchzüg­lern wie Limikolen, Enten, Reiher und Flamingos. Hier begrüßen uns viele Arten, die uns während der Reise häufiger begegnen werden: Seiden- und Kuhreiher, Cisten- und Seidensänger, Schwarzkehlchen, Samtkopfgrasmücke sowie Weißstörche am Horst.

3. Tag: Wir besuchen den Naturpark Serra de Arrabida. Vom Kap Espichel halten wir Ausschau nach Baßtölpeln, Sturmtauchern, Krähenscharben und anderen Meeresvögeln. Auf den steinigen Plateaus halten sich Blaumerlen und Rothühner auf.

4. Tag: Wir verlassen Setubal und fahren am Rio Sado entlang zur alten Königsstadt Évora. Am Ästuar des Sado können wir Brandseeschwalben, Mittelsäger und Tümmler, Flamingos und Pfeifenten erwarten. In den Auen sind Steinsperlinge, Seidensänger, Wellenastrilde und Laubfrösche verbreitet.

5. Tag: Évora ist eine der schönsten und kulturhistorisch wichtigsten Städte Portugals. Nach einem Stadtbummel untersuchen wir die weite Ebene des Alentejo, östlich der Stadt. Hier in den Korkeichenwäldern und Kultursteppen überwintern Hunderte von Kranichen, Goldregenpfeifern und Kiebitzen; außerdem können Zwergtrappen, Gleitaare und Wiedehopfe beobachtet werden. Abends kommen wir in Moura an.

6. Tag: Wir besuchen die Serra de Contenda. Von der Hochfläche des Gebirges suchen wir nach Greifvögeln. Gänse- und Mönchsgeier, Stein- und Schlangenadler und Kolkraben konnten wir hier in den letzten Jahren beobachten. Im Gebirge sollen auch Pardelluchs, Fischotter und Rothirsch vorkommen.

7. Tag: Bei der Fahrt von Moura in den südlichen Alentejo wandelt sich die Landschaft. Die Korkeichenwälder werden von mageren Schafweiden abgelöst. Hier ist der Lebensraum von Steppenvögeln wie Zwergtrappe, Triel, Sandflughuhn, Rothuhn, Wachtel und Kalanderlerche. Der Großtrappenbestand ist von größter Bedeutung. Nach ausgiebigen Beobachtungen setzen wir unsere Fahrt in die Algarve fort.

8. – 9. Tag: In der Umgebung von Castro Marim lassen sich auf beiden Seiten des Guadiana in Salinen, Dünen und an der Flußmündung zahlreiche Wasser- und Watvögel hervorragend beobachten. Hier wurden bei den letzten Reisen u.a. festgestellt: Eistaucher, Löffler, Zwergseeschwalbe, Trauerente, Mittelsäger, Flamingo, Triel, Weißbartgrasmücke, Rotkopfwürger.

10. – 11. Tag: Bei Faro besuchen wir das Lagunensystem der Ria Formosa mit Dünen, Salzwiesen, Schlick und Salinen. Hier treffen wir Stelzenläufer, Schwarzkopfmöwen, Regenbrachvögel, Seeregenpfeifer und andere Limikolenarten. Im Röhricht von kleinen Teichen lebt ein kleiner Bestand des Purpurhuhns, das nur an wenigen Stellen in Südeuropa vorkommt. Von Dünen aus, in denen Blaukehlchen überwintern, beobachten wir vorbeiziehende Meeresvögel. Vor allem Tordalken, Raubmöwen, Prachttaucher und Seeschwalben können wir erwarten.

12. Tag: Auf unserer Fahrt zur südwestlichsten Spitze Europas, dem Kap Sao Vicente, besuchen wir die schönsten Strände der Felsalgarve und das Feuchtgebiet am Alvor-Ästuar. Hier konnten wir u.a. Zwergadler, Rötelschwalbe, Austernfischer und Kormoran beobachten.

13. Tag: Am Kap Sao Vicente beobachten wir Meeresvögel wie Baßtölpel und Krähenscharben. Die Felsküste ist der Lebensraum von Alpenkrähe, Wanderfalke, Blaumerle und Dohle. Gelegentlich überwintern hier Ringdrossel und Alpenbraunelle.

14. – 15. Tag: An der felsigen Atlantikküste entlang geht es nach Norden. Wir halten an besonders schönen Stränden, wo oft Tordalken, Gelbschnabel-Sturmtaucher oder Provence-Grasmücken zu sehen sind. Weitere Stopps an Küstenseen und am Sado-Ästuar bieten noch eine Chance, Purpurreiher, Häherkuckuck, Zwergadler, Schwarzhalstaucher, Kolbenenten und Flamingos zu entdecken.

16. Tag: Über die Tejobrücke erreichen wir Lissabon. Rückflug von Lissabon nach Frankfurt.

Teilnehmer: maximal 7, minimal 6 Personen

Reisepreis – Reisedaten

Enthaltene Leistungen:

  • Flüge wie in der Reisebeschreibung aufgeführt (andere Abflughäfen auf Anfrage)
  • Übernachtung in Hotels mit DU/WC
  • Halbpension
  • Fahrt- und Führungskosten
  • Bootstouren so wie im Reiseplan aufgeführt
  • deutschsprachige ornithologische Reiseleitung
  • Genehmigungen
  • Eintrittsgelder, soweit im Reiseplan aufgeführt