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Fischadler (Pandion haliaetus)

Estland – Kombitour

Auerhahn, Habichtskauz, Birkhahnbalz, Schreiadler & Frühjahrszug

Estland nimmt eine zentrale Lage auf dem ostatlantischen Flugweg der Zugvögel von den Winterquartieren im Süden zu den Brutgebieten im Norden und Osten ein. Im Gebiet der inselreichen Buchten, entlang der estnischen Westküste, bündeln sich mehrere Zugrouten. Die Küstengewässer sind hier flach und erwärmen sich im Frühjahr sehr schnell, so dass viele Wasserpflanzen, Muscheln und andere Kleinlebewesen den Durchzüglern als ausreichende Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Im Frühjahr werden diese Flächen von Hunderttausenden Zugvögeln als Zwischenrastplatz aufgesucht.
Wir besuchen bei unserer Reise die verschiedensten Landschaftstypen und die bedeutendsten Rastplätze im Ostseeraum.
In den östlichen und vom kontinentalen Klima geprägten Landesteilen beginnt der Frühling jedes Jahr ungefähr drei Wochen eher als in der westlichen Küstenregion und auf den Inseln. Mit dem dadurch verbundenen früheren Start der Vegetationsperiode, ein unerschöpfliches Nahrungsreservoir. Im Frühjahr werden diese Gebiete von Millionen Zugvögeln als Raststätte auf ihrem Weg in die weiter nördlich gelegenen Brutgebiete aufgesucht. Der Wachtelkönig brütet mit ca. 15.000 Brutpaaren in den Feuchtwiesen, und der Schreiadler ist meist zu sehen, wie in den östlichen Landesteilen Weißrückenspecht, Birkhuhn, Habichtskauz und Doppelschnepfe. Die Klimaerwärmung ist ein Grund dafür, dass Arten wie Buschspötter, Wanderlaubsänger und die Weißflügelseeschwalbe im südöstlichen Binnenland regelmäßig anzutreffen sind oder der aus den östlichen Regionen vordringende Buschrohrsänger – Estland ist ein Vogelparadies.

1. Tag: Flug ab Deutschland nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Transfer zur Westküste in unsere Unterkunft am Meer. Hier werden oft Ringelgänse, Sterntaucher, Mittelsäger, Trauerente, Samtente, Eiderente, Eisente und Schellente sowie mit etwas Glück Prachttaucher und Eistaucher beobachtet.

2. Tag: Morgens besuchen wir das Läänemaa Suursoo (Moor), um die imposante Balz der Birkhähne bewundern zu können. Weitere Exkursionen führen uns in Moorgebiete und durch Aufforstung und Brand geprägte Heidemoorlandschaften. Hier erwarten wir Auerhühner, es brüten FischadlerSingschwan und Bruchwasserläufer neben Goldregenpfeifer, Ziegenmelker, Heidelerche und in den vereinzelt älteren Bäumen sind Dreizehenspecht und Habichtskauz zu Hause.
Am Nachmittag werden wir am Kap Põõsaapea, der nordwestlichsten Spitze des Festlandes, Gelegenheit für eine weitere Seevogelbeobachtung haben. Besonders während der Zugzeiten sind hier Tausende Meeresenten und Seetaucher anzutreffen, die die Landspitze im Minutentakt passieren.
Zum Abschluss des Tages besuchen wir noch ein Revier des Habichtskauzes.

3. Tag: Nach dem Frühstück erkunden wir die buchtenreichen Küstengewässer. Durch stetige Hebungsprozesse wächst das Land aus dem Meer. So war die Gegend von Noarootsi noch vor 270 Jahren eine Insel. Die schilfreichen, flachen Buchten verlanden zunehmend und bieten vor allem Watvögeln ideale Rastmöglichkeiten und reichhaltige Nahrungsquelle. Wir besuchen eine kleine Kolonie von ZwergmöwenDrosselrohrsänger, Wasserralle, Rothalstaucher und Ohrentaucher sind hier gut zu beobachten. Oft kreist der Seeadler über dem Gebiet und das „tsiiiiih“ der Beutelmeise ist immer wieder zu hören.
Einen kleinen Einblick in die Geschichte dieser besonderen Kulturlandschaft erhalten wir im Heimatmuseum von Lykholm, das wir besuchen werden.
Am Abend erreichen wir die Kleinstadt Haapsalu und unser Hotel an der gleichnamigen Bucht.

4. Tag: Am Morgen setzen wir mit der Fähre von Rohuküla auf die Insel Hiiumaa über. Eiderenten, Trauerenten und Samtenten werden oft gesehen und mit etwas Glück auch Gryllteiste, Eistaucher oder vereinzelt sogar Eismöwen. Bei Wanderungen auf der Tahkuna-Halbinsel beobachten wir meist Zwergsäger, Tafelenten, Bergenten, Löffelenten, Schnatterenten, Spießenten und Pfeifenten, neben ziehenden Kiebitzregenpfeifern, Flußregenpfeifern und Sandregenpfeifern, Dunklen Wasserläufern, Rotschenkeln und Grünschenkeln, die eifrig in den schlickreichen Wattflächen nach Nahrung suchen. Beim Mittagessen in Kärdla können wir Austernfischer, Sanderling, Knutt und Alpenstrandläufer an der Küste beobachten.
Die von der Halbinsel Kassari eingeschlossene Bucht von Käina ist ein IBA Vogelschutzgebiet und eines der bedeutendsten Durchzugsgebiete im nördlichen Ostseeraum. Von den Beobachtungstürmen aus haben wir eine eindrucksvolle Sicht auf die faszinierende Inselwelt und können innerhalb der Zugzeit viele Blässgänse, Graugänse und Kraniche, die hier rasten, sehen. In den Flachwasserzonen werden oft Säbelschnäbler und Odinshühnchen, neben nach Fischen tauchenden Zwergseeschwalben, beobachtet.
Am Abend kehren wir nach Haapsalu auf das Festland zurück.

5. Tag: Diesen Tag verbringen im Matsalu-Nationalpark, eines der bedeutendsten Vogelreservate im Ostseeraum. Das Mündungsgebiet des Kasari-Flusses, mit ca. 50 Inseln, ist bereits seit 1957 Naturschutzgebiet. Seitdem hat sich ein einzigartiges Nebeneinander von Strandwiesen, Heideflächen, Auenlandschaften und Röhrichten entwickelt. Als Rastplatz während des Frühjahrs- und Herbstzuges nimmt Matsalu eine Schlüsselposition im ostatlantischen Zugweg ein. Meist beobachten wir große Ansammlungen von Weißwangengänsen und Blässgänsen sowie Kampfläufer, Bekassine, Grünschenkel, Dunkler Wasserläufer und Alpenstrandläufer. Seltene Gäste sind Tüpfelralle, Raubseeschwalbe, Steppenmöwe und Eismöwe und mit etwas Glück kann auch noch eine Scheckente zu sehen sein.
Eine kurze Wanderung führt uns in einen Laubmischwald. Das besondere Interesse gilt hier dem Weißrückenspecht, Dreizehenspecht, Schwarzspecht und Kleinspecht, aber auch Seeadler, Bergfink und Trauerschnäpper werden zu beobachten sein.

6. Tag: Am frühen Morgen erkunden wir während einer Bootstour das Kasaridelta. Vor allem die Elche auf den Überschwemmungswiesen sind das frühe Aufstehen wert. Bei einer Wanderung vom Kasari-Fluss zur Meeresküste können wir die verschiedenen Landschaftstypen bestens von den Aussichtstürmen aus bewundern. Zwergschwäne und Große Brachvögel sind sehr häufig anzutreffen sowie BlässgänseWeißwangengänse und Saatgänse, seltener sind hier RegenbrachvögelUferschnepfen und Pfuhlschnepfen.

7. Tag: Der Westküste folgend, mit kurzen Stopps an kleinen Seen und Lagunen sowie einer Stadtrundfahrt in Pärnu, fahren wir zum Schutzgebiet von Laelatu-Puhtu (Grünspecht). Aus botanischer Sicht sensationell kann die Wald- oder Gehölzwiese von Laelatu bezeichnet werden. Mit 74 Gefäßpflanzen je Quadratmeter ist die Artendichte einzigartig! Von hier haben wir die beste Sicht auf die Insel Muhu und den dazwischen liegenden Kleinen Sund. Vor allem in den Zugzeiten sind hier Prachttaucher, Sterntaucher und manchmal auch Eistaucher, Mittelsäger, Eisenten, Schellenten, Trauerenten und Samtenten zu beobachten.
Während eines kurzen Rundweges werden wir die Besonderheiten eines intakten Zwischenmoores kennen lernen. In diesem, in Mitteleuropa nicht mehr existierenden Moortyp, sind die Charakterarten Bruchwasserläufer und Uferschnepfe meist anzutreffen. Das Moorgebiet ist ebenfalls Brut- und Nahrungshabitat eines Steinadlers sowie von Birkhuhn und Kranich.

8. Tag: Wir besuchen den 1957 zum Naturschutzgebiet erklärten Hochmoorkomplex von Nigula am Grenzgebiet zu Lettland, das mit bis zu 8 Meter Torfstärke zu den ältesten Moorkomplexen Estlands zählt. Im Kerngebiet existieren fünf Moorinseln mit einer urwaldartigen Vegetation. Hier ist das Brutgebiet von Kranich, Schreiadler, Schwarzstorch und Goldregenpfeifer. Auf den freien Wasserflächen werden meist Zwergsäger und Bergenten beobachtet sowie verschiedene Spechtarten in den alten Baumbeständen.
Am Nachmittag suchen wir Waldwasserläufer und Eisvogel entlang eines Wildbaches in urwüchsiger Waldlandschaft und können in der Nähe unserer Unterkunft die ersten Rufe von Sprosser und Wachtelkönig vernehmen, sowie auf den umliegenden Wiesen auf einen Wiedehopf hoffen.
Am Abend besuchen wir die Reviere von Sperlingskauz, Uhu und Habichtskauz.

9. Tag: Auf dem Weg nach Tallinn halten wir an der Rigaer Bucht mit geringem Salzgehalt. So haben sich an den Ufern Salzgraswiesen etabliert – ein sehr sensibler und in Mitteleuropa kaum noch vorhandener Biotoptyp, der besonders den bodenbrütenden Wasservögeln als Brut- und Nahrungshabitat dient (Nordische Schafstelze, Wiesenpieper, Karmingimpel, Sumpfläufer und Kiebitzregenpfeifer). Am Nachmittag besuchen wir die Beringungsstation in Kabli. In dem ungefähr 15 ha umfassenden Areal werden mittels einer „Helgolandreuse“ jährlich Zehntausende von Vögeln gefangen und anschließend beringt. Auch wenn die Station im Frühjahr nicht in Betrieb ist, werden wir hier grundlegende Informationen zur Fangmethode der „Helgolandreuse“ und zu den Besonderheiten des Vogelzuges an Estlands Westküste erhalten.

10. Tag: Heute haben Sie die Qual der Wahl. Wer möchte, kann an einer Stadtführung durch das mittelalterliche Tallinn teilnehmen (russisch-orthodoxe Newski-Kathedrale, Domkirche, Tallinns historischer Kern, seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe).
Für die „nimmersatten“ Vogelliebhaber führt eine frühmorgendliche Tour auf eine Tallinn vorgelagerte Halbinsel. Von Beobachtungstürmen können wir bestens in die Buchten hineinschauen (Rohrweihe, Eiderenten, Pfeifenten, Tafelenten, Schnatterenten und Eisenten).
Am Nachmittag Fahrt Richtung Osten in den Lahemaa-Nationalpark, hier sind Rotdrossel, Mittelspecht und Wendehals meist zu beobachten.

11. Tag: Am frühen Morgen besuchen wir einen Birkhahnbalzplatz. Meist können 4 – 8 Hähne bei ihren Scheinkämpfen zu sehen sein, vielleicht zieht eine Wiesenweihe durch, eine Bekassine meckert oder der Ruf von Karmingimpel und Wanderlaubsänger ertönt in den frühen Morgenstunden.
Nach einem späten Frühstück Fahrt zum Lahemaa-Nationalpark, der mit seinem abwechslungsreichen Küstenrelief (Kalksteinplateaus mit Kliffküste, Buchten und Sandstränden) beste Beobachtungsmöglichkeiten für Weißwangengänse und Ringelgänse, aber auch Seeadler, Mittelsäger und ZwergsägerOhrentaucherPrachttaucher und Eistaucher, Eiderenten, Trauerenten, Samtenten, Eisenten und Schellenten bietet.
Nach dem Abendessen sind die Chancen gut, an einem Waldbachlauf einen Biber zu sehen.

12. Tag: Heute besuchen wir das älteste unbewirtschaftete Waldreservat im Nationalpark.
Reich an Quellsümpfen und Totholz ist es der ideale Lebensraum für Haselhuhn, Schwarzspecht, Weißrückenspecht und Dreizehenspecht. Mit etwas Glück sind Fährten von Braunbär und Luchs zu sehen.
An den seichten Flachwasserbereichen der Küstenwiesen sehen wir meist Singschwäne und Zwergschwäne, Dunkle Wasserläufer, Rotschenkel und Grünschenkel, Kampfläufer und manchmal auch den Terekwasserläufer.
Gegen Abend beziehen wir unsere Unterkunft – mitten im Revier des Schreiadlers – und versuchen eine erste Doppelschnepfenbeobachtung.

13. Tag: Wir besuchen das flächengrößte (34.220 ha) unberührte Feuchtgebiet Europas, das NSG Alam-Pedja. Unzählige Gewässer durchziehen eine ursprüngliche Landschaft aus Sümpfen, Feuchtwäldern und Überschwemmungswiesen. Bei einer Bootsfahrt auf dem Emajõgi-Fluss suchen wir nach Schwarzstorch, Seeadler, Schreiadler und Fischadler. Pfeifenten, Blässgänse, Weißwangengänse und Saatgänse äsen auf den Wiesen, Kampfläufer und Dunkler Wasserläufer im Prachtkleid stochern nach Würmern. Geringe Distanzen und eine hohe Artenvielfalt heben diesen Nachmittag besonders hervor.

14. Tag: Längere Wanderung (11 km) durch den Hochmoorkomplex des NSG Endla, in dem Steinadler, Schreiadler, Seeadler und Fischadler ihr Revier haben. In den Wäldern sind Haselhuhn, Sprosser, Weißrückenspecht und Schwarzspecht zu Hause und auf dem verlandeten Endla-See sind Kraniche, verschiedene EntenartenBlässgänse, Weißwangengänse und Saatgänse in großen Individuenzahlen zu sehen.
Am Abend besuchen wir einen der bedeutendsten Balzplätze der Doppelschnepfe im nordöstlichen Europa. Bis zu 25 Männchen vollführen hier jedes Jahr ihre Flattersprünge, mit Sicherheit einer der Höhepunkte dieser Reise! Je nach Wasserständen und Witterung erkunden wir verschiedene Brutwiesen entlang des Emajõgi-Flusses.

15. Tag: Fahrt nach Räpina mit Kurzexkursionen entlang des Pedja-Flusses. Auf den Überschwemmungswiesen suchen wir Limikolen und im naturbelassenen Bruchwald nach HaselhuhnTannenhäher, Fichtenkreuzschnabel, Birkenzeisig, Mittelspecht, Grünspecht, Grauspecht, Schwarzspecht und Weißrückenspecht. In den letzten Jahren wird auch der Buschrohrsänger immer wieder gesehen.
Am Nachmittag Besuch der Fischteiche von Ilmatsalu, einer der „Hot Spots“ des Binnenlandes. Neben großen Schwärmen von EntenBlässgänsen, Zwergschwänen und Singschwänen wird auch regelmäßig der Rothalstaucher und die Zwergschnepfe beobachtet. Am Abend Stadtführung durch die ehrwürdige Universitätsstadt Tartu.

16. Tag: Beobachtungen entlang der südlichen Küste des Peipussees nahe der EU Außengrenze zu Russland. Besonders das RAMSAR-Gebiet der Polder von Räpina mit jährlich 1,5 Millionen Zugvögeln (Limikolen, Gänse, Bergenten, Löffelenten, Schnatterenten, Spießenten und Pfeifenten) gehört zu den wichtigsten Sammel- und Rastplätzen in Estland. Als Brutvögel finden wir Schelladler, Beutelmeise, Wachtelkönig, Kolonien von Zwergmöwen, Trauerseeschwalben und Weißflügelseeschwalben sowie mit etwas Glück Schreiadler, Karmingimpel, Zitronenstelze und Buschrohrsänger.
Abendexkursion zur Doppelschnepfe.

17. Tag: Bevor wir nach Tallinn zurückfahren, Besuch der Polderwiesen von Ardla. Der in einer Senke gelegene See und die ihn umgebenden Polderflächen sind Brutrevier für eine Vielzahl von Entenvögeln und Möwen. Auch das Kleine Sumpfhuhn und die Zitronenstelze brüten hier.

18. Tag: Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.

Teilnehmer: maximal 7, minimal 4 Personen

Reisepreis – Reisedaten

Enthaltene Leistungen:

  • Flüge wie in der Reisebeschreibung aufgeführt (Abflughäfen auf Anfrage)
  • Zimmer mit DU/WC
  • Vollpension
  • mittags Lunchpakete
  • Fahrt- und Führungskosten
  • Bootstouren so wie im Reiseplan aufgeführt
  • örtliche deutschsprachige ornithologische Reiseleitung
  • Genehmigungen
  • Eintrittsgelder, soweit im Reiseplan aufgeführt