28 endemische Vogelarten
Die nur ca. 11.000 km² große Insel Jamaika, auf der ca. 28 endemische Vogelarten sowie 12 weitere für die Karibik endemische Arten vorkommen, gehört mit ihrer sehr abwechslungsreichen Landschaft aus Regenwäldern, Feuchtgebieten, Savannen, Mangroven und Trockenwald zu den ornithologisch interessantesten Reisezielen der Karibik. Trotzdem wird die drittgrößte Karibikinsel mit einer ausgesprochen freundlichen Bevölkerung bisher nur selten von Ornithologen besucht.
Bisher wurden hier ca. 265 Vogelarten nachgewiesen. Viele der endemischen Vogelarten sind noch weit verbreitet und einfach zu beobachten. Innerhalb von 10 Tagen sind ca. 100 – 120 Vogelarten, darunter die meisten Endemiten, zu erwarten. Über die Hälfte des Landes liegt über 300 m hoch. Von den einst großen Waldbeständen gelten inzwischen nur noch 6 % als weitgehend unberührt. Es dominieren Buschland und offene Savannenlandschaft. An der Küste finden sich schöne Strände und ausgedehnte Feuchtgebiete. Neben der Avifauna finden sich auch bei anderen Tiergruppen bemerkenswerte Arten, wie z.B. eine fischfressende Fledermaus und der endemische Riesenschwalbenschwanz Papilio hormeros, mit 15 cm der größte Schmetterling Amerikas!
1. Tag: Flug von Frankfurt über London nach Montego Bay. Nach der Landung Transfer zum Hotel.
2. Tag: Morgens werden wir eine kurze Erkundungstour ums Hotel unternehmen. Neben Weißscheiteltaube, Sperlingstäubchen, Buntfalke, Truthahngeier, Grau- und Bahamatyrann werden meist auch die ersten endemischen Vogelarten wie Grüntodi, Jamaicatyrann, Jamaica Pewee-Weißkinndrossel und Braunlätzchen beobachtet.
Weiterfahrt zur Bird Sanctuary, einer kleinen Station, in der freilebende Vögel sehr gut beobachtet werden können, u.a. können Wimpelschwanz und Zwergelfe aus der Hand gefüttert werden. Nachmittags fahren wir nach Black River.
3. Tag: Bootsfahrt auf dem Black River mit seinen endlosen Sumpfgebieten und Wasserflächen. Vor allem im Winter sind zahllose Entenarten (Blauflügel-, Bahama-, mit Glück Schwarzkopf-, Ruder-, Masken-, Zimt-, Halsring-, und Veilchenente) anzutreffen. Meist werden auch Rallenkranich, Dreifarben-, Blau-, Schmuck-, Kanada-, Silber-, Kuh-, Grün- sowie die seltenen Nacht- und Krabbenreiher sowie Bindentaucher, Gelbstirnjacana, Carolinasumpfhuhn, Schiefer- und Klapperralle beobachtet. Nachmittags werden wir weitere Feuchtgebiete in dieser Region besuchen.
4. Tag: Heute haben wir eine längere Fahrt vor uns, daher werden wir neben kurzen Exkursionen entlang der Straße nur Portland Ridge besuchen. In der dichten Vegetation der Halbinsel suchen wir nach der seltenen Gundlach-Spottdrossel sowie Blauflügel-, Meisen-, Gold-, Kronen-, Kiefer-, Rostscheitel-, Sumpf- und Kletterwaldsänger.
5. Tag: Fahrt zum Middle Peak, dem höchsten Berg in den Blue Mountains (2256 m). Entlang der dichten Regenwälder exkursionieren wir vorwiegend entlang der Straße, von der man meist gute Beobachtungsmöglichkeiten hat. Sehr oft werden Gelbkehl-, Rotaugen-, Bart- und Sängervireo, Schnäpper-, Kapuzen-, Stelzen- und Zitronenwaldsänger, Feuerkopf-Saftlecker, Liebes- und Jamaicataube gesehen. Aber auch Endemiten wie Kariben- und Kurzschopftaube, Cotta-Elaenie, Rotschwanztyrann, Jamaicabekarde, Weißaugendrossel, Strichelwaldsänger, Bromelienstärling, Jamaica- und Osburn-Vireo sind keine Seltenheit und über den Baumwipfeln kreisen Rotschwanzbussard und Halsbandsegler.
6. Tag: Frühexkursion am Hotel, hier wurden schon über 10 endemische Vogelarten beobachtet. Entlang des Berghanges mit Mischwald, darunter viele Fruchtbäume, und einem dichten Unterwuchs aus verschiedenen Sträuchern und Kaffeepflanzen können Jamaicaspecht, Aztekensittich, Weißflügeltaube, Antillenelaenie, Bartklarino, Spottdrossel, Pieperwaldsänger, Gimpelorganist, Goldbrauen- und Rotsteiß-Gimpelfink neben dem häufig anzutreffenden Zuckervogel und Jamaicatrupial gesehen werden.
Nach dem Frühstück fahren wir zur Küste zum Yallahs Point. In der Lagune können Schneesichler, Großer- und Kleiner Gelbschenkel, Drosseluferläufer, Schlammtreter, Sand-, Berg-, Wiesen-, Graubrust-, Binden- und Weißbürzel-Strandläufer sowie Kurz- und Langschnabel-Schlammläufer, Schwarznacken-Stelzenläufer, Dickschnabel- und Keilschwanz-Regenpfeifer und der in Jamaika seltene Seidenkuhstärling bei der Nahrungsaufnahme beobachtet werden. An der Küste ziehen oft Aztekenmöwe, Fischadler, Braunpelikan, Prachtfregattvogel, Raub-, Königs-, Brand- und mit Glück Rosenseeschwalbe und Weißschwanz-Tropikvogel vorbei.
Am Abend werden wir noch nach Schleier- und Jamaicaeule suchen, die oft schon beim Abendessen gehört werden.
7. Tag: Fahrt zum Hollywell Park, der für seinen ursprünglichen Wald bekannt ist. Auf den Wanderwegen, die durch den Park führen, werden des öfteren Mangroven-, Regen- und Jamaicakuckuck, Glattschnabelani, Östl. Wald-, Weiden- und Dickkopftyrann, Weißaugenvireo, Antillengrackel und Rubingoldhähnchen beobachtet.
Nachmittags weiter zur Nordküste nach Port Antonio.
Auf dem Hotelgelände werden meist Jamaicamango, Schwarzschnabel-Wimpelschwanz und Schwarzsegler gesehen.
8. + 9. Tag: Verschiedene Exkursionen führen uns in den äussersten Osten von Jamaika, in die Bergwälder der John Crow Mountains und des Sherwood Forest. Neben verschiedenen Wäldsängern aus Nordamerika sind auch Merlin, Grünbürzel-Sperlingspapagei, Graukopfvireo, Katzendrossel, Scharlach- und Streifenkopftangare, Safranammer, Indio- und Papstfink sowie die endemischen Goldbug-Gimpelfink, Jamaicakrähe, Jamaica- und Rotspiegelamazone zu finden.
10. Tag: Nach einem späten Frühstück fahren wir zum Flughafen nach Kingston. Wenn noch Zeit ist, können wir eine kleine Kolonie von Reihern, Tropikvögeln und Pelikanen besuchen. Flug über London nach Frankfurt.
11. Tag: Landung in Frankfurt.