Felsenhahnbalz und Endemiten in den Anden und in der Santa Marta-Region
Kolumbien ist das vogelartenreichste Land der Erde. Mindestens 1.881 Vogelarten, darunter 77 Endemiten, wurden hier nachgewiesen. Trotzdem haben bisher nur verhältnismäßig wenig Ornithologen die Vogelfauna dieses interessanten Landes kennen gelernt. Inzwischen sind die meisten Regionen Kolumbiens gut und sicher zu bereisen, die Wirtschaft boomt und es wurden in den letzten Jahren viele ornithologische Reisen erfolgreich durchgeführt. Auf unserer Pionierreise besuchen wir eine Reihe der attraktivsten Beobachtungsgebiete mit vielen endemischen Arten, so die berühmte Santa Marta-Region mit 20 Arten, die nur dort vorkommen. Oft übernachten wir vor Ort in den Reservaten. Auf unserer Reise können wir sicher mit über 500 Vogelarten rechnen!
1. Tag: Flug von Frankfurt nach Bogota und Transfer zum Hotel.
2. Tag: Heute erkunden wir die Umgebung von Bogota und bewegen uns zwischen 2.000 und 3.000 Meter Höhe. Im Mundo nuevo, Guasca und Chingaza suchen wir den endemischen Braunbrustsittich und Dickichtschlüpfer sowie den fast endemischen Südlichen Rostbürzeltapaculo, Kupferbauch-Höschenkolibri, Bronzeglanzschwänzchen, Rosenbauch-Andenkolibri und Schwarzohr-Waldsänger.
3. Tag: Heute starten wir sehr früh zum La Florida Park, in ca. 2.600 Meter Höhe, einem berühmten Feuchtgebiet in der Nähe des Flughafens. Hier haben wir gute Chancen, zwei endemische Vogelarten zu finden (Bogotaralle, Apolinarzaunkönig) und andere Besonderheiten wie Grauschwanz-Dickichtschlüpfer, Rotbrauen-Spitzschnabel, Olivgrüner Sumpftyrann. Anschließend fahren wir zu einem HotSpot mit vielen Endemiten bei Tolima, wo wir am Nachmittag einen Trockenwald mit Vorkommen von Samtstirnorganist und Kolumbienschopftyrann besuchen.
4. Tag: Am Morgen besuchen wir Waldfragmente in der Umgebung von Ibague (Vereda Tesorito u. Clarita Botero), auf der Suche nach Tolimataube, Schwarzkopf- und Goldkopf-Buschammer, Scharlachhauben-Ameisentangare, Pünktchenbrust-Zaunkönig und Ockerkinn-Baumspäher. Am Nachmittag, fahren wir nach Norden durch das Flusstal des Magdalena nach La Viktoria, das auf etwa 750 Meter Höhe liegt.
5. Tag: Wir verbringen den Morgen in dem Waldreservat Bella Vista (800 bis 1.050 m) auf der Suche nach Graurücken-Ameisentangare, Antioquia-Laubtyrann, Buntkopfspecht (pulcher), Weißmantel-Bartvogel, Graurücken-Ameisentangare, Zitronkehltukan, Samtstirnorganist, Zwergmotmot, Kolumbianischer Tüpfelguan, Streifenameisenwürger und Goldkopfpapagei. Auch 5 Manakin-Arten wurden hier beobachtet.
Am Nachmittag fahren wir nach San Vicente de Chucuri in das Cerulean Warbler Reserve (Pappelwaldsänger) (1.400 u. 2.000 m). Dort können wir vielleicht Endemiten wie Blaukappenamazilie, Braunbauchamazilie an den Feedern (Kolibritränke) entdecken. Es gehört der Vogelschutzorganisation ProAves und liegt am Rande des Serrania Yariguiez Nationalparks.
6. Tag: Heute verbringen wir den ganzen Tag in dem Reservat, auf der Suche nach vielen Endemiten wie Kragenwachtel, Blauschulter-Andenkolibri, Weißmantel-Bartvogel, Parkers Ameisenfänger, Braunachselstärling und Upper Magdalena Tapaculo (Scytalopus rodriguezi), der erst 2005 beschrieben wurde und meist an einer Futterstelle zu sehen ist.
Wir erkunden das Reservat auf einer längeren Wanderung mit teilweise steilen Anstiegen und kommen so auch in sehr ungestörte Waldbereiche mit vielen interessanten Vogelarten wie Bergtinamu, Blauschulter-Andenkolibri, Kragenwachtel, Kammtrogon, Blassbauch-Ameisenpitta, Parkers Ameisenfänger und Kolumbianischer Rostflankentapaculo.
7. Tag: An diesem Tag werden wir uns vor allem auf die Umgebung der Lodge konzentrieren, wo die endemische Türkispitpit vorkommt und im Winter viele nord. Gäste einschließlich einer großen Population des Pappelwaldsängers sowie Weißmantel-Bartvogel, Blaukappenamazilie und Ockerbrust-Ameisenpitta vorkommen. Vielleicht haben wir auch Glück und finden den fast endemischen Grauen Bodenameisenwürger, der nahe der Lodge brütet.
8. Tag: Morgens exkursionieren wir noch in der Umgebung der Logde, bevor wir uns auf den langen Weg in das Chestnut-capped Piha Reservat machen.
Dieses 1.000 ha große Reservat gehört auch ProAves und liegt zwischen 1.200 und 1.800 Meter Höhe. Es wurde eingerichtet, um die erst kürzlich entdeckten Braunkappen-Graupiha zu schützen.
9. – 10. Tag: An diesen beiden Tagen erkunden wir das Reservat, in dem sehr viele Waldvogelarten zu finden sind, darunter viele Endemiten wie Braunkappen-Graupiha, Kolumbianischer Tüpfelguan, Kastanienwachtel, Weißmantel-Bartvogel, Parkers Ameisenfänger, Stiles Tapaculo (Scytalopus stilesi), Braunkappen-Graupiha, Rotgesicht-Baumschlüpfer, Ockerstirn-Blattspäher, Goldschwingenpipra, Ockerbrust-Ameisenpitta, Rußkopf-Zaunkönig, Schwarzohr-Bunttangare, Blauschultertangare und Rotbauchstärling.
11. Tag: Nach einer Morgenexkursion fahren wir den ganzen Tag ins Las Tangaras Reservat bei El Carmen am Westhang der westlichen Cordillieren zwischen 1.300 und 1.900 Meter Höhe. Scharlachhauben-Ameisentangare werden oft im Garten der Lodge beobachtet.
12. – 13. Tag: An diesen beiden Tagen suchen wir Besonderheiten des Reservates wie Tukanbartvogel, Blauschultertangare, Silberkehl-, Purpurmantel- und Rotohr-Bunttangare, Schmucktyrann, Nariñotapaculo und Alkto de Pisones Tapaculo (Scytalopus sp. Nova), Schwarzschwingensaltator, Kastanienbrust-Zaunkönig, Ockerbrust- und Gelbbrust-Ameisenpitta.
14. Tag: Nach einer letzten Exkursion im Reservat suchen wir unterwegs bei einem Stopp die stark gefährdeten Negretzaunkönige und die Tangarenbuschammer. Danach fahren wir nach Urrao in die Westanden und werden ab einer Höhe von 2.500 m mit Pferden bzw. zu Fuß das hoch über der Stadt befindliche Dusky Starfrontlet Reservat (Grünmusketier (Kolibri)) besuchen, das zwischen 2.800 und 4.060 Meter Höhe liegt. Dieses Reservat ist eines der besten Gebiete Kolumbiens, um Hochgebirgsvögel zu sehen. Auch gibt es hier Futterstellen u.a. für Ameisenvögel, wie die kürzlich beschriebene Urrao Antpitta (Grallaria fenwickorum) und die Einfarb-Ameisenpitta. Hier sind auch Reviere vom Brillenbär.
15. Tag: Heute ist sicher der anstrengendste Tag der Reise. Wir wandern hoch hinauf in den Paramo, um dort den erst kürzlich beschriebenen Grünmusketier und den endemischen Maronenbauch-Hakenschnabel zu beobachten. In dieser herrlichen Gebirgslandschaft können wir viele interessante Vogelarten wie Perlmanteltapaculo, Weißbürzelbussard, Zwergamazone, Braunohrkotinga, Nordandenkassike, Weißbauchelfe, Samtbauchkolibri, Schwarzbrust-Bergtangare, Sichelguan, Schwarzschnabeltukan, Tyrannenbaumsteiger, Andenzeisig, Rötel- und Andenzwergkauz erwarten.
16. Tag: Nach dem Frühstück geht es zurück nach Urrao, von wo aus wir nach Jardin fahren, das in der Nähe des Yellow-eared Parrot Reservates liegt. Diese Stadt ist auch berühmt für den besten kolumbianischen Kaffee. Am Abend erwartet uns ein Highlight dieser Tour. Wir besuchen einen Balzplatz des Anden-Felsenhahnes, der nur 10 Minuten Fußweg von unserem Hotel entfernt liegt. Hier leben auch Süd-Scharlachbürzelkassike, Krähenstirnvogel und Sturzbachente.
17. Tag: Am Morgen erkunden wir das Reservat in 2.400 bis 2.600 m Höhe auf der Suche nach dem seltenen endemischen Gelbohrsittich. Nirgendwo auf der Welt ist dieser Papagei so gut zu sehen, der hier in vier Kolonien zwischen 1.700 und 3.000 Meter Höhe in Gruppen bis zu 90 Vögeln lebt. Mit etwas Glück können wir hier auch Negretzaunkönig sowie andere interessante Arten u.a. Goldkopftrogon, Lappenguan, Bunthalskolibri, Zimtstirn-Buschammer, Hellgrauer Tapaculo, Braunohrkotinga, Tangarenbuschammer, Grünmusketier, Bindenkotinga und Tangarenbuschammer antreffen.
18. Tag: Morgens fliegen wir an die karibische Küste nach Santa Marta und fahren weiter nach Minca, das in 600 Meter Höhe liegt. 20 endemische Vogelarten leben in dieser Region. An den Feedern unseres Hotels wurden schon über 40 Kolibriarten bzw. andere früchtefressende Vogelarten nachgewiesen wie z.B. Blauzügelarassari, Weißschwanz-Andenkolibri, Blaukronennymphe, Grüntangare und Grünorganist. In der Umgebung von Minca suchen wir nach Arten wie Santa Marta Blattspäher, Rosenbrusttangare, St. Marta-Tapaculo, Goldflügel-Buschammer und Bangsbuschammer.
19. Tag: Am Morgen noch eine Exkursion in der Umgebung von Minca, u.a. auf der Suche nach dem Santa-Marta-Degenflügel, Kronentyrann und Columbiasittich. Nach dem Mittagessen fahren wir zur El Dorado Lodge (1.950 m), die in einem Pro Aves Reservat liegt.
20. – 21. Tag: In diesen 2 Tagen suchen wir nach Endemiten wie Santa-Marta-Sittich, Santa Marta Screech-owl (Otus sp. nova), Blaßstirnkolibri, Weißschwanz-Andenkolibri, Santa Marta Arassari, Rotkopf-Dickichtschlüpfer, Ockerkehl-Ameisenpitta, Santa Marta-Tapaculo, Santa Marta-Parakeet, Santa-Marta-Buschtyrann, Schwarzwangen-Bergtangare, Santa-Marta-Waldsänger, Rotscheitel-Waldsänger, Salvinwaldsänger, Kolumbianischer Rostflankentapaculo, Grauohr-Buschammer und anderen interessanten Vogelarten wie Schwarzstirnwachtel, Columbiasittich, Glanztrogon, Goldbrustkotinga und Bindenschwanzguan.
22. Tag: Morgens haben wir noch Gelegenheit, einige der bisher nicht gesehenen Besonderheiten zu finden, bevor wir dann in die Guajira Wüste, der trockenste Bereich Kolumbiens, zum Los Flamencos-Schutzgebiet aufbrechen. Wir suchen die fast endemischen Arten Zimtzwergspecht, Zimtbrustkolibri, Weißbart-Dickichtschlüpfer, Graukronfink, Purpurkardinal, Zimtflankensaltator, Tocuyoammer, Rotschwanzguan, Zwergkuckuck, Spitzschwanzsittich sowie Nacktaugentaube, Grünbürzel-Sperlingspapagei, Schwarzgesicht-Ameisenwürger, Olivbraun-Tachurityrann, Spechtschnabel-Baumsteiger, Doppelband- und Rostkehl-Faulvogel.
23. Tag: Nach einer letzten Exkursion in der Wüste, fliegen wir von Riohacha nach Bogota (wenn genügend Zeit ist, machen wir eine Stadtführung) und anschließend weiter nach Frankfurt, wo wir am
24. Tag: nachmittags ankommen.