Vogelbeobachtung an den Südausläufern des Kaukasus
Von Vogelbeobachtern bisher weniger besucht, liegt Armenien an den Südausläufern des Kaukasus mit Bergen über 4.000 m Höhe und dem größten See im Kaukasus. In den felsigen Halbwüsten, Misch-, Laub- und Nadelwäldern, Flusstälern mit ausgedehnten Auen, steilen Bergwiesen mit einer einzigartigen Flora und den schroffen Bergen des Kaukasus treffen sich Faunenelemente aus dem Iran, Südosteuropa und dem Mittelmeerraum, was dieses Gebiet so einzigartig macht.
Von den bisher 350 nachgewiesenen Vogelarten brüten hier 240 Arten, die wir z.T. bei verschiedenen Exkursionen in ihrer Vielfalt kennen lernen wollen. Der Sevan See und die Armash Fischteiche sind neben den Oorts Bergen die Highlights der Reise.
1. Tag: Flug ab Frankfurt nach Yerevan, wo wir am
2. Tag landen werden. Transfer zum Hotel. Nach dem Frühstück besuchen wir einen Stadtpark, in dem Kurzfangsperber und Shikra meist anzutreffen sind. Fahrt nach Dilijan und am Abend eine kleine Nachtexkursion.
3. Tag: Unser Ziel ist der Poladfluß, in der Nähe von Dilijan. In den Auenwäldern und umliegenden Waldgebieten sind meist Zwergschnäpper und Halbringschnäpper, Grünlaubsänger, Pirol, Blutspecht, Grünspecht, Mittelspecht und mit etwas Glück auch der Schwarzspecht anzutreffen. Wasseramsel und Eisvogel werden des Öfteren gesehen. Den Nachmittag verbringen wir in den Bergen bei Ijevan, im Revier von Wanderfalke, Steinadler und Alpendohle.
4. Tag: In den frühen Morgenstunden fahren wir los, um auf den Bergwiesen das Kaukasusbirkhuhn bei der Nahrungssuche zu beobachten. Bevor wir die Schneegrenze erreichen, finden wir auch viele Bergpieper auf den bunt blühenden Wiesen. Auf dem Rückweg machen wir kurze Exkursionsstopps in den Birkenwäldern und Kiefernwäldern. Charaktervögel sind hier Bergzilpzalp, Erlenzeisig, Wintergoldhähnchen, Grauschnäpper, Kohlmeise, Blaumeise und Tannenmeise, Mittelspecht, Gartenrotschwanz, Fichtenkreuzschnabel, Dorngrasmücke und Klappergrasmücke.
5. Tag: Morgenexkursion in einem nahen Waldgebiet, um Arten zu suchen, die wir am Vortag verpasst haben. Unsere heutige Tour führt uns zum Sevan See, wo wir die weltgrößte Kolonie der Armenienmöwe besuchen werden. Rostgänse und Schwarzhalstaucher sind meist auf dem See. Wir fahren über den Selim Pass nach Yeghegnadzor und können neben einer beeindruckenden Landschaft auch viele Schwarzstirnwürger, Hausrotschwänze, Steinschmätzer, Berghänflinge und Maskenstelzen sehen. Auf dem Weg nach Shatin und durch die Vardenis Berge nach Yeghegnadzor suchen wir nach Felsenkleiber und Steinsperling.
6. Tag: Zeitig fahren wir los zum kleinen Bergdorf Yelpin inmitten der Vardenis Berge. Oberhalb der Baumgrenze suchen wir nach Rotflügelgimpel und Kaspikönigshuhn. Auf dem Rückweg besuchen wir das berühmte Kloster Noravank, wo wir nach der Alpenkrähe Ausschau halten. Am Nachmittag fahren wir nach Yeghegnadzor, wo wir am Abend in den Obstgärten die Zwergohreule suchen.
7. Tag: Der Weg führt uns nach Süden Richtung Goris durch die Jermuk Schlucht in der Nähe der Azerbaijanischen Grenze. Wir erwarten hier Bartgeier, Schlangenadler, Blaumerle, Karmingimpel und Rotstirngirlitz. Auf dem Rückweg besuchen wir die Klosteranlage Gndevank, für unsere Wanderungen ein idealer Ausgangspunkt zum Sisian Plateau. Hier brüten Rötelfalke und Steinrötel. Ein Abstecher führt uns noch zum Karahounge Monument. Die aus der Steinzeit stammende Anlage liegt in 1.770 Meter Höhe.
8. Tag: Wir fahren zum Kloster Tatev. Das im Jahre 895 gegründete Kloster gehört zu den bedeutendsten Architekturdenkmälern des Landes. Von hier hat man einen hervorragenden Blick über das Tal und kann Schlangenadler und Schreiadler, Gänsegeier und Schmutzgeier sehr schön beobachten. In den umliegenden Steinmauern sind Steinsperlinge und in den Büschen Schwarzkehlchen, Ortolan, Kappenammern und Grauammern sowie die in Armenien seltenen Heckensänger und Dornspötter.
9. Tag: Heute besuchen wir die Armash Fischteiche. Sie zählen zu den besten Beobachtungsgebieten in Armenien. Zwergscharben, Brandgans und Rostgans, Moorenten, Kolbenenten und ein paar Marmelenten brüten im Gebiet und die Weißkopfruderente wird auch immer häufiger nachgewiesen. Sichler, Rohrdommel und Zwergdommel, alle Reiherarten, Rotflügel-Brachschwalben, Schwarzflügel-Brachschwalben und Weißschwanzkiebitz können oft gesehen werden. Im Schilf brüten Seidensänger, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Mariskenrohrsänger und Drosselrohrsänger. In den Tamarisken singen Blassspötter und Tamariskengrasmücke, Blauracken und Bienenfresser sieht man öfter und der seltene Blauwangenspint ist manchmal auch dabei. Nachmittags fahren wir in die Oorts Berge. Chukarhuhn, Weißkehlsänger, Orpheusgrasmücke, Isabellsteinschmätzer, Mittelmeersteinschmätzer und Kaukasussteinschmätzer zählen hier zu den interessanten Arten.
10. Tag: Auf der Fahrt nach Vedi besuchen wir kleine Seitentäler, in denen wir spezielle Arten wie Wüstengimpel, Steinortolan, Zippammer, Dornspötter, Stummellerche, Bergkalanderlerche und Felsensteinschmätzer suchen. Den Himmel dürfen wir heute nicht aus den Augen lassen, denn wir sind im Revier des Mönchsgeiers und des Kolkraben, die täglich im Khosrov Schutzgebiet ihre Kreise ziehen.
11. Tag: Eine letzte Exkursion führt uns zum Aragats Berg. Auf den alpinen Matten sehen wir Isabellsteinschmätzer, Bergkalanderlerche, Schwarzkehlchen, Blaukehlchen, Steinbraunelle sowie Mäusebussard, Schlangenadler und Schreiadler. Bei der Amberd Festung sind Ohrenlerche, Alpenbraunelle und Bergpieper recht häufig.
12. Tag: Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.