Eldorado für Vogelfreunde in Südindien
Goa ist mit 3.700 km² der kleinste indische Staat mit einer 450jährigen portugiesischen Vergangenheit. Erst 1961 schloss sich Goa Indien an. So hat sich eine einzigartige Mischung portugiesischer und indischer Kultur und Architektur bis heute erhalten.
Goa liegt 400 km südlich von Mumbai (Bombay) und erstreckt sich an der Westküste des indischen Subkontinents. Goa wurde vor 50 Jahren zum Treffpunkt von Hippies aus aller Welt. Später kamen normale Touristen hinzu, die die herrlichen Sandstrände und die gute Infrastruktur zu schätzen wussten.
Aber bald wurde Goa auch bekannt als erstklassiges Ziel für anspruchsvolle Ornithologen dank seiner unterschiedlichen Habitate auf kleinem Raum.
Die Sandstrände der Arabischen See, küstennahe Feuchtgebiete, die üppigen landwirtschaftlichen Anbauflächen und Gärten, sanft dahinfließende Flüsse und dschungelbedeckte Berge der Western Ghats bieten einer Fülle von Brutvögeln und Wintergästen optimale Lebensbedingungen.
Über 250 Vogelarten, darunter viele indische Endemiten und Halbendemiten, können bei unseren Exkursionen beobachtet werden.
1.Tag: Flug von Frankfurt nach Vasco da Gama/Goa.
2.Tag: Nach der Ankunft fahren wir zum Bhagwan Mahaveer Wildlife Sanctuary bei Molem, am Fuß der Sahyadri Hills, an Goa’s Ostgrenze. Sie sind Teil der Western Ghats, einer 1.750 km langen niedrigen Bergkette, die für ihre biologische Vielfalt bekannt ist. Im Reservat kommen 18 der 30 endemischen Arten der Western Ghats vor. Übernachtung in einer direkt am Reservat liegenden Lodge für 2 Nächte.
3. Tag: Diesen Tag verbringen wir im und ums Camp. Hier wurden bisher über 260 Vogelarten registriert, darunter auch einige Endemiten wie Nilgiritaube, Taubensittich, Malabarhornvogel, Malabarschmied und Goldbrauenbülbül. Oft gesehen werden auch Weißbauchspecht, Malabartoko, Malabartrogon, Kerala-Goldbrustbülbül und Goldbrauenbülbül, Scharlachmennigvogel, Rundschwanzspecht, Indienamsel, Malabarpfeifdrossel und Damadrossel, Däumlingsnektarvogel, Einfarb-Mistelfresser, Türkisfeenvogel, Schwarzgenickschnäpper und Tickellblauschnäpper, mit etwas Glück Streifenbrust-Erdtimalie, Kapuzentimalie und Bengalenpitta. Bei Abendexkursionen suchen wir nach Falkenkauz, Orient-Zwergohreule und Ceylonfroschmaul. An Säugetieren sind Hanuman-Languren, Indischer Hutaffe und das endemische Königsriesenhörnchen zu finden.
4.Tag: Früh morgens Fahrt zum nahe gelegenen Bondla Wildlife Sanctuary, Goas kleinstem WLS. Hier haben wir gute Chancen Koromandelzwergente, Indische-Fleckschnabelente, Sonnenrathuhn, Silberklaffschnabel, Wollhalsstorch, Kleiner Adjutant, Orient-Schlangenhalsvogel, Mittelreiher, Paddyreiher, Schwarzhalsibis, Teichwasserläufer, Hindublatthühnchen, Wasserfasan, Rotlappenkiebitz, Graustirn-Pompadourtaube, Fahlbauch-Fruchttaube, Kronenbaumsegler, Doppelhornvogel, Malabartoko, Malabarhornvogel und Storchenschnabelliest zu sehen.
Nachmittags ist Palolem an Goas Südgrenze unser Ziel, um das Cotigao Wildlife Sanctuary mit seinen trockenen Wäldern zu besuchen. Bei verschiedenen Touren konnten meist Blauschwanzspint, Malabar-Schmiedbartvogel, Kupfer-Schmiedbartvogel, Braunkopf-Bartvogel, Bengalenpitta, Frühlingspapageichen, Rötelspecht, Orangespecht, Indienpirol, Flaggendrongo und Indien-Kronenmeise nachgewiesen werden.
Mit aufkommender Thermik ist das Gebiet auch sehr gut für Brahminenweih und Indienhaubenadler sowie in den Abendstunden für Maharadschanachtschwalbe und Dschungelnachtschwalbe. Mit etwas Glück entdecken wir noch die Orient-Zwergohreule und das Ceylonfroschmaul. Zwei Nächte bleiben wir im Hotel in Palolem.
5.Tag: Früh starten wir zu dem etwas weiter entfernten Netravali Wildlife Sanctuary und beobachten an verschiedenen Stellen von der Straße aus. Wir fahren in ziemlich abgelegene Gebiete und hoffen hier, den seltenen Graustirndrossling zu sehen. Diese unberührte Natur ist Lebensraum einer Vielzahl von Schmetterlingen. Nach der Mittagspause fahren wir erneut zum Cotigao WLS, um Arten zu suchen, die wir bisher nicht gefunden haben. Hotel in Palolem.
6.Tag: Wir besuchen noch einmal das Cotigao WLS oder das Netravali WLS abhängig davon, welche Vogelarten uns noch fehlen. Danach fahren wir nach Norden, vorbei an verschiedenen Seen (Curtorim & Maina Seen), wo wir Wasservögel beobachten wollen. Gegen Abend erreichen wir Arpora, unseren Standort für die nächsten 5 Tage in einem guten Hotel.
7. – 10.Tag: Bei verschiedenen Exkursionen werden wir nachfolgende Gebiete besuchen:
Baga Fields, ein großes Feuchtgebiet, das fußläufig vom Hotel aus zu erwandern ist, mit vielen Reisfeldern und Sümpfen. Neben Limikolen kann man Mohrenscharbe, Mittelreiher, Kuhreiher und Paddyreiher, Schwarzohrmilan, Shikra, Fischadler, Kappenliest, Hinduracke, Smaragdspint und Blauschwanzspint antreffen.
Wir besuchen Baga Hill, einen mit Buschwald bestandenen Hügel, wo u.a. Schopfwespenbussard, Haubenadler, Indischer Schreiadler, Rostbauchprinie und Schlichtprinie, Spitzschwanzbronzemännchen und Muskatbronzemännchen, Bayaweber, Feldrohrsänger, Rotohrbülbül, Steppenspötter und Buschspötter sowie verschiedene Nektarvogelarten und Hainparadiesschnäpper zu erwarten sind.
Wir besuchen den Carambolim Lake mit kurzem Stopp bei den Calangute Fields, wo oft Gelblappenkiebitze zu finden sind. In einem Wald nahe Carambolin Lake sind gute Chancen auf Falkenkauz und Brahmakauz. Der See selbst ist reich an Zwergtauchern, Braunwangenscharben, Wollhalsstörchen, Silberklaffschnäbeln, Kleiner Adjutant, Javapfeifgänsen, Spießenten, Krickenten, Knäkenten, Schnatterenten, Pfeifenten und Löffelenten, Koromandelzwergenten, Purpurhühnern, Wasserfasanen, Hindublatthühnchen und Sandbrachschwalben. Der Weißbauchseeadler kommt täglich zum Jagen.
Morgim Beach und Chapora Estuary, auf den ausgedehnten Sandbänken rasten neben den häufigen Braunkopfmöwen viele Fischmöwen, Dünnschnabelmöwen, Vegamöwen und Steppenmöwen, Eilseeschwalben, Rüppellseeschwalben, Brandseeschwalben, Lachseeschwalben, Raubseeschwalben, Flußseeschwalben und Zwergseeschwalben. Mit unseren Spektiven suchen wir im Spülsaum nach Wüstenregenpfeifer, Mongolenregenpfeifer, Seeregenpfeifer und Kiebitzregenpfeifer, Sumpfläufer, Terekwasserläufer, Riffreiher, Großer Brachvogel, Alpenstrandläufer und Sichelstrandläufer. Vielleicht sind auch ein paar Reiherläufer da, die hier zum Teil überwintern.
Im Arpora Forest suchen wir die Bengalenpitta, oft brütet auch der Weißbauch-Seeadler in diesem Gebiet. Aber auch der farbenfrohe Malabartrogon, Großer Raupenwürger, Malabarpfeifdrossel, Keralablauschnäpper, Glanzkäfertaube, Pompadourtaube, Kronenbaumsegler, Braunkopfspint, Rundschwanzspecht, Maskenraupenfänger, Himalayarötel, Damadrossel, Schwarzgenickschnäpper, Bambusschnäpper, Braunschnäpper und Lazulischnäpper und Weißkehl-Spinnenjäger werden neben Schwarzkopfpirol, Besrasperber, Blaubartspint und Orangenachtigall gesehen.
Eine weitere Exkursion führt uns zum Maem Lake in der Hoffnung, dass der Fischuhu und die Schlangenweihe noch brüten.
Auf einer Bootsfahrt durch die Mangroven des Zuari River haben wir gute Chancen auf Storchschnabelliest und Halsbandliest, Eisvogel, Graufischer, Schlangenhalsvogel, Schwarzhalsibis, Javapfeifgans, Bindenlaufhühnchen, Brahminenweih, Uferschnepfe, Rotkappenschwalbe und Indienpirol.
Nur 8 km von Baga entfernt ist der Saligao Zor, ein kleines Juwel mit guter Chance auf den seltenen Malaienkauz. Es werden aber auch oft Schelladler, Steppenadler und Zwergadler, Indischer Koel, Hinduracke, Grünbartvogel, Kupferschmied, Gebirgsstelze, Schwarzflügeliora, Grünlaubsänger, Tickellblauschnäpper, Weißstirn-Fächerschwanz, Hainparadiesschnäpper, Streifenbrust-Erdtimalie, Dschungeldrossling, Königsdrongo und Flaggendrongo, Wanderbaumelster, Pompadourtauben und Dschungelnachtschwalben beobachtet.
Divar Island, insbesondere Steppenweihe, Wiesenweihe, Rohrweihe, Orientspornpieper, Brachpieper, Mamulastelze, Schafstelze, Kronenmeise, Schachwürger, Spitzschwanz-Bronzemännchen, Dschungelwachtel, Perlhalstaube, Pflaumenkopfsittich, Dajaldrossel, Graukopfalcippe, Däumlingsnektarvogel, Karmesinnektarvogel, Graukopfstar und Rosenstar sowie Blauschwanzspinte sind oft anzutreffen.
11.Tag: Letzte Beobachtungen in der Umgebung von Arpora. Am Nachmittag werden wir zum Flughafen fahren und nach Deutschland zurück fliegen.
12.Tag: Landung in Deutschland.