Naturkundliche Reise in den Norden und Nordwesten in ein Land ohne Zäune
Mit einer Fläche von ca. 1,56 Mio qkm und nur 2,5 Mio Einwohnern (1,5 Einwohner/qkm) gehört die Mongolei zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde. Das Wegesystem ist durch unbefestigte Pisten geprägt und auch feste touristische Anlagen sind klein und meist landestypisch als Jurtencamps errichtet. Deshalb ist man für Reisen durch das Land auf Geländefahrzeuge und Zelte angewiesen.
Für Vogelbeobachter bietet das Land auf Grund seiner vielfältigen Vegetationszonen eine sehr große Vielzahl verschiedener Vogelarten. Auf dieser Reise werden Sie die Südausläufer der Taiga mit dem großen Hubsgul westlich des Baikalsees kennenlernen. Auf der Tour werden Sie als weitere Großhabitate Steppenseen verschiedener Größe, Gebirgssteppe, Felsengebirge wie Baga Gazryn Chulluut, Steppe und Halbwüste aber auch unverbaute und ungezähmte Flüsse bereisen. Im Nationalpark Chrogo-Terchiin Tsagaan Nuur sind die höchsten Berge knapp 3.000 m NN, und das Gebiet ist z.T. sehr stark durch den erloschenen Vulkan geprägt. Highlights auf dieser Reise sind sicher verschiedene Singvogelarten wie Gelbbrauenlaubsänger, Goldhähnchenlaubsänger, Rußschnäpper, Schwirrnachtigall oder Rubinkehlchen. Aber auch Bartrebhuhn, Höckersamtente, Fleckschnabel-ente, Amur- und Würgfalke, Hochlandbussard, Steppenflughuhn, Streifen- und Schwanengans, Waldbekassine, Lasurmeise, David-Schneefink (Erdsperling), Meisengimpel und Braunwürger zählen dazu.
Auf der Reise kann es natürlich zu Programmänderungen kommen, da es durch die kaum vorhandene Infrastruktur zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen kann.
1. Tag: Flug nach Ulaanbaatar
2. Tag: Ankunft und Transfer zum Hotel. Besichtigung des Naturhistorischen Museums und des Gandan Klosters (brütende Klippensegler). Evtl noch erste Beobachtungen im Jugendpark (Lasurmeise, Isabellwürger).
3. – 6. Tag: Flug nach Mören und Weiterfahrt zum Hubsgul See. In der Region um den See, der erst sehr spät im Jahr eisfrei wird, leben die einzigen Rentierzüchter der Mongolei. Hier brüten Höckersamtente, Mittelsäger und Ohrentaucher. Auf unseren Exkursionen durch den Taigawald können wir u.a. Blauschwanz, Erddrossel, Rußschnäpper, verschiedene Laubsängerarten, Waldbekassine, Zitronenstelze, Stachelschwanzsegler, Auerhuhn und Dreizehenspecht beobachten. Übernachtung in Gers (Jurten).
7. Tag: Heute fahren wir Richtung Chorgo weiter. Unterwegs haben wir Zeit, um in der Hochsteppe Isabellsteinschmätzer zu suchen, aber auch Steppenadler, Rötelfalke, Spornpieper, Rotschwanzwürger und Jungfernkranich können gefunden werden. Auch Elsterndohlen werden wir wahrscheinlich beobachten können. Übernachten werden wir wieder in Gers am kleinen Zuun Nuur See.
8. Tag: Weiterfahrt zum Nationalpark Chrogo-Terchiin Tsagaan Nuur. In der hügeligen Steppe sind sicher neben den Pisten Alpenkrähen, Hochlandbussard, Sakerfalke, und Mönchsgeier zu beobachten. Mit Glück werden wir die ersten David-Schneefinken sehen.
9. – 10.Tag: Am fischreichen Terchiin Tsaagan Nuur ( 61 qkm) werden wir wieder Wasservögel und Limikolenarten beobachten können. Kormorane nisten hier in einer grossen Bodenkolonie. In den Bergen um den See brüten Bartgeier und Altai Königshuhn, das wir mit Glück sehen können. In den Höhlen des erloschenen Vulkans brüten Klippentauben; Steinrötel ziehen ihre Brut auf.
11. Tag: Weiterfahrt durch die abwechslungsreiche Hochsteppe. Wenn möglich machen wir eine ausgedehnte Exkursion am Fluß und suchen vor allem Kleinvögel wie Rubinkehlchen und Lasurmeise. Am Baum der 1.000 Äste werden wir sicher ein futterzahmes Ziesel beobachten können. In den Wänden befinden sich mehrere Horste des Steinadlers, der hier regelmäßig brütet. Zeltübernachtung.
12. Tag: Über Tsetserleg fahren wir durch die immer flacher werdende Steppe, die vom Steppenmurmeltier und der Kropfgazelle bewohnt wird, zum Steppensee Ögij Nuur. Tausende von Schwanengänsen mausern hier und zahlreiche Limikolenarten u.a. Langzehenstrandläufer oder Spitzschwanzläufer rasten hier. Auch der Bindenseeadler kommt hier regelmäßig vor. Unter den Kleinvögeln ist sicher die Pallasammer ein Highlight.
13. Tag: Weiterfahrt durch die weite mongolische Steppe nach Charchorin, der einstigen Hauptstadt des mongolischen Reiches. Hier wird etwas Getreide angebaut und im Herbst sammeln sich hier tausende Jungfernkraniche; Besichtigung des großen buddhistischen Klosters Erdene Zuu. In einem kleinen Waldtal können wir Zwergadler, Spiegelrotschwanz und Wiesenammer finden. Auch der Apollo fliegt regelmäßig über die Edelweißwiesen.
14. Tag: Heute fahren wir durch die Steppe, die jetzt nur noch in einer Höhe von 1.700 m NN liegt, nach Baga Gazryn Chulluut. In diesem Felsengebirge, das übersetzt “Die Kleinen Steine der Mutter Erde” bedeutet, befinden sich sehr viele Horste von Greifvögeln. Allen voran der Mönchsgeier, der hier brütet. Aber auch Rotschwanzwürger, Nonnensteinschmätzer und Fahlbraunelle können entdeckt werden. Mit Glück können auch die größten Wildschafe der Erde, Argalis, beobachtet werden.
15. Tag: Auf der Weiterfahrt durch das Meer aus Gras und Schnittlauch können wir wieder verschiedene typische Steppenvögel wie Mohrenlerche, Sporn- und Steppenpieper beobachten. Auch die sehr seltenen Großtrappen sind möglich.
16. Tag: Wir übernachten im Zelt bei Ikh Gazryn Tschuluu und können hier selbstverständlich auch wieder zahlreiche Entdeckungen machen. Auch Bartrebhühner, Bartgeier, Marale und Wölfe konnten hier schon gesehen werden.
17. Tag: Heute geht es weiter zum Hustai-Nuruu Reservat. Seit 1992 leben hier nachgezüchtete Thaki oder Przewalski-Pferde. Auch der Amurfalke kann immer wieder beobachtet werden, da er im Gebiet brütet.
18. Tag: Auf der Rückfahrt nach Ulaanbaatar halten wir an kleinen Steppenseen und schauen nach verschiedenen Kleinvögeln oder rastenden Limikolen.
19. Tag: Rückflug nach Deutschland.