Riesenseeadler, Schuppensäger & Kraniche im Winterquartier
Weitgehend unbekannt bei den westlichen Ornithologen ist das kleine Land im äußersten Osten Asiens. Mandschuren-, Weißnacken- und Mönchskraniche überwintern jedes Jahr in den Feuchtgebieten des Landes. Der seltene Schuppensäger und der Riesenseeadler finden hier noch ausreichend Nahrung, um gestärkt in ihr Brutgebiet zurück zu kehren.
Bei einer Rundreise, geführt von einem der führenden Ornithologen des Landes, besuchen wir die besten Überwinterungsplätze mit Tausenden von Gluckenten und vielen seltenen nordostasiatischen Vogelarten.
1. Tag: Abflug von Frankfurt nach Seoul/Incheon
2. Tag: Nach der Landung werden wir noch ein kleines Schutzgebiet in der Nähe des Flughafens besuchen. Wiesenammer, Bergbraunelle, Mandschurenkranich und Ostsibirienmöwe sind möglich. Zu den interessanten Arten, die wir von nun an fast täglich sehen können, gehören Fleckschnabelente, Orientturteltaube, Orpheusbülbül, Schmuck- und Waldammer, Buntmeise und Chinesengrünling.
3. Tag: Fahrt zum Han Fluss, um nach überwinternden Riesenseeadlern zu suchen, die hier oft neben Seeadlern gesehen werden; auch Mandarinenten sind möglich. Danach Besuch des National Arboretum, das beste Gebiet in Ost-Asien, um die Einsiedlerbekassine zu beobachten. Weitere Arten können Kizukispecht, Rostflügeldrossel und Schwarzschwanz-Kernbeißer sein, neben etlichen von Europa bekannten Arten, die hier in anderen Unterarten vorkommen. Auf dem Weg sind Ussuriregenpfeifer und Pallaswasseramsel möglich.
4. Tag: In der Morgendämmerung fahren wir in die Nähe der Grenze zu Nordkorea, um den Aufbruch der Weißnacken- und Mandschurenkraniche von ihren Schlafplätzen zu erleben. Weitere interessante Arten in dem Gebiet sind Bergbraunelle, Rosen- und Meisengimpel und große Trupps von Waldammern, vielleicht auch Elsterndohlen und der Spiegelrotschwanz.
Anschließend besuchen wir einen Futterplatz für Mönchsgeier, oft sind aber auch See- und Riesenseeadler dort anzutreffen. Dschungel- und Rabenkrähen können nebeneinander beobachtet werden.
5. Tag: Lange Fahrt an die Nordostküste. Hier können wir meist große Ansammlungen von nordischen Wintergästen sehen wie z.B. Kragen- und Samtente, Pazifische Trauerente sowie Japankormoran, Kamtschatka- und Beringmöwe.
6. Tag: Wenn das Wetter mitspielt, fahren wir mit einem Fischerboot aufs Meer, um weitere Wintergäste zu suchen. In den letzten Jahren wurden Brillenteiste, Dickschnabellumme, Silber- und Nashornalk und in den großen Trupps von Pracht- und Weißnackentauchern auch vereinzelt Gelbschnabeltaucher beobachtet.
Eine weitere Exkursion führt uns entlang der Küste. Meist wird hier der Marmelalk beobachtet aber auch der seltene Zwergalk wurde oft gesehen. In der spärlichen Küstenvegetation suchen Bergbraunelle, Naumann-Drossel, Meisengimpel und in manchen Jahren auch der Chinakleiber nach Nahrung.
7. Tag: Entlang der Ostküste werden wir bei kleinen Stopps an Flüßmündungen und anderen interessanten Gebieten nach Ussuriregenpfeifer, Japanstelze und Greifvögeln wie Korn- und Mangrovenweihe, Östlicher Mäusebussard, Schwarzohrmilan und Riesenseeadler suchen. Auf dem Meer können wir mit Alken und Lummen rechnen und an den Klippen sind Ostsibirien-, Sibir. Herings- (= Taymir-), Dreizehen-, Japan-, Mongolen- und Sturmmöwe zu erwarten.
8. Tag: Heute verbringen wir den Tag mit Exkursionen im Südosten der koreanischen Halbinsel bei Busan (Japanbrillenvogel, Waldpieper und vielleicht Blauschwanz und Bambusammer). Nachmittags besuchen wir das Nakdong-Delta, ein Gebiet mit vielen Wasservögeln. Neben Saatgans, Sing- und Zwergschwan werden hier oft Sichelente, Riesenseeadler, Schwanengans, Mangrovenweihe, Pazifikpieper und mit viel Glück die Reliktmöwe beobachtet.
9. Tag: Am Morgen fliegen wir auf die subtropische Vulkaninsel Jeju, deren Mittelpunkt der 1.950 Meter hohe Hallasan mit seinem Kratersee bildet. Viele von Lava geformte Hügel mit ihren Lavatunneln geben der Landschaft eine eigene Atmosphäre und sind Bestandteil des großen Hallasan NP. Erste Stopps im Stadtpark, wo in den meisten Wintern Blauschwanz, Erddrossel und Schwärme von Schwarzschwanz-Kernbeissern sowie mit etwas Glück auch Maskenkernbeisser zu finden sind.
Auf der Fahrt zu zwei kleinen Feuchtgebieten, in denen jedes Jahr Schwarzgesichtslöffler überwintern, schauen wir nach Saatkrähenschwärmen, unter denen oft Elsterdohlen gefunden werden. Auf den Büschen und Wiesen achten wir auf Östl. Schafstelze, Spornpieper, Wiesen- und Maskenammer und an der Küste auf Riffreiher und Seetaucher.
10. Tag: Unsere Exkursionen führen uns in die verschiedensten Lebensräume (Farmland, Wald, Schilfgebiete usw.) auf der Suche nach Schwarzgesichtslöffler, Schelladler, Rostflügeldrossel und Tristram-Ammer.
11. Tag: Nachdem wir zurück nach Busan geflogen sind, besuchen wir das Joonam Schutzgebiet, das trotz der vielen Besucher zu einem der besten Beobachtungsplätze von Korea zählt. Weißnackenkranich, Gluckente und Tundrasaatgans, unter denen auch jährlich ein paar Zwerggänse gefunden werden, sind nicht selten, wenn der See nicht zugefroren ist. Auch die extrem seltene Baermoorente wird hier noch mit Glück gefunden.
Am Nachmittag besuchen wir zwei Flüsse auf der Suche nach dem Schuppensäger, der hier regelmäßig mit über 30 Vögeln überwintert.
12. Tag: Nach dem Frühstück besuchen wir die Suncheon Bucht, das einzige Überwinterungsgebiet des Mönchskranichs in Korea. Meist werden um die 200 Vögel gezählt. In den Schilfgürteln und Reisfeldern können weitere Arten wie Gänse und Schwäne, die Japanische Feldlerche, Pazifikpieper, Braunkopf-Papageischnabel und die Pallasammer beobachtet werden
Unser nächster Stopp führt uns in den Hwaeomsa Tempel bei Gurye, in dessen altem Waldbestand suchen wir nach der östlichen Unterart des Weißrückenspechts.
Am Nachmittag besuchen wir die Gomso Bucht, hier sind oft Schwarzschnabelstörche und Pallas-Ammern sowie Zwergammern zu finden.
13. Tag: Bei einer Wanderung im Geum-Delta suchen wir nach Grau- und Schwanengänsen, die im Winter hier meist anzutreffen sind und wenn es nicht zu kalt ist, sind hier tausende Gluckenten anzutreffen. In den Uferzonen und Flachwassergebieten werden oft Saundersmöwe, Mongolenmöwe, Japanmöwe, die östliche Unterart des Austernfischers und in manchen Wintern auch der Isabellbrachvogel angetroffen.
14. Tag: Wir besuchen die Teiche und Reisfelder bei Seosan und ein paar kleine Waldgebiete der Region. Wir hoffen auf Schwarzschnabelstorch sowie überwinternde Keilschwanzwürger, die von der höchsten Warte der Büsche nach Nahrung suchen. Am Abend beziehen wir unser Hotel in der Nähe des Flughafens.
15. Tag: Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.