15-tägige Rundreise
Mit fast 400 nachgewiesenen Vogelarten nimmt Bulgarien innerhalb Europas eine Spitzenposition ein. Aufgrund seiner geografischen Lage, seines Reliefs und den vielen Feuchtgebieten und Seen entlang der Schwarzmeerküste ist zu allen Jahreszeiten eine artenreiche Vogelwelt vorhanden. Im Frühjahr und Herbst fliegen gewaltige Vogelschwärme auf dem Zugweg »Via pontica« längs des Balkangebirges und der Küste.
Bulgarien bietet eine Vielzahl von Lebensräumen, in denen sich tiergeografische Zonen überschneiden und so mediterane, turkestanische und sarmatische Vogelarten nebeneinander als Brutvögel vorkommen.
Wir beginnen die Reise in den Bergen südlich von Sofia, wo wir Fahlsegler am Rila-Kloster, Mauerläufer in Trigrad, verschiedene Geierarten sowie Balkanlaubsänger erwarten können. Wir suchen das seltene Steinhuhn im Gebirge, das 2007 gefunden wurde. Auf der Fahrt zur Schwarzmeerküste wird die Landschaft offener und artenreicher. Maskenwürger und Kaiseradler sind Highlights unterwegs. An der Küste, mit ihren vielen Feuchtgebieten und Seen, steigt die Zahl der täglich zu beobachtenden Arten beträchtlich an. Als ein Höhepunkt gilt sicher der Besuch eines Brutgebietes des Halbringschnäppers.
Der Atanassovsee bei Burgas ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung und ein Höhepunkt unserer Reise. Nördlich von Burgas begeistern uns die Küstensteppen mit Triel und verschiedenen Steinschmätzerarten, die felsigen Steilküsten mit Krähenscharben sowie der Durankulaksee bei Shabla (Feldrohrsänger). Reiseleiter, orts- und gebietskundige Führer sorgen meist mit über 200 Vogelarten für den Erfolg dieser Reise.
1. Tag: Flug von verschiedenen deutschen Flughäfen über Wien nach Sofia.
Von dort mit dem Bus nach Süden bis Kresna. Wenn zeitlich möglich, Abstecher zum weltberühmten Rilakloster.
2. Tag: Frühmorgens Besuch der Sandpyramiden von Melnik, wo wir gezielt das Steinhuhn suchen. Später Exkursionen in den Bergen bei Ilidenci und bei Rupite mit reichhaltiger Vogelwelt, u.a. Kurzfangsperber.
3. Tag: Sehr früh am Morgen starten wir in die atemberaubende Trigrad-Schlucht, dem sichersten Platz in Europa, um Mauerläufer zu sehen. Aber auch einige Arten Greifvögel sind hier zu erwarten. Nach ausgiebiger Beobachtung geht die Fahrt weiter über Dospat nach Smoljan.
4. Tag: Unter fach- und ortskundiger Führung unternehmen wir eine Gebirgsexkursion mit dem Schwerpunkt Auerhuhn und Haselhuhn. Aber auch andere attraktive Arten wie Steinrötel, Ringdrossel, Tannenhäher und Alpenkrähe sind hier zu erwarten.
5. Tag: Tagesfahrt in die Berge von Dobrostan, wo wir gezielt das Steinhuhn suchen.
In den letzten beiden Jahren wurde es hier gesehen. Auf einer Wanderung werden wir weitere Arten entdecken und die herrliche Landschaft genießen.
6. Tag: Weiterfahrt in die östlichen Rhodopen nach Madjarovo zum BSPB-Zentrum für den Geierschutz. Nach einer Einführung durch den Stationsleiter Marin werden wir Horste von Gänsegeier und Schmutzgeier, Steinadler, Schwarzstorch und Wanderfalke sehen, aber auch Zaunammer, Zippammer und Kappenammer, Felsenkleiber, Balkansteinschmätzer, Balkanlaubsänger, Felsenschwalbe und Rötelschwalbe, Blaumerle, Steinrötel, Orpheusgrasmücke und Sperbergrasmücke beobachten können.
7. Tag: Fahrt zum Geierfutterplatz bei Studen-Kladenetz. Hier wird regelmäßig Aas ausgelegt, da die hier brütenden 30 Paare Gänsegeier und 10 Paare Schmutzgeier vom Fallwild allein nicht leben können. Aus Nordgriechenland (Brutplatz bei Dadya) kommen regelmäßig Mönchsgeier zu den 4 Luderplätzen des BSPB. Am Futterplatz zeigen sich aber auch regelmäßig Kaiseradler und Kolkraben, mit Glück sogar der Wolf. In den Büschen brüten Weißbartgrasmücken und andere Kleinvögel. Regelmäßig brüten Rosenstare am Geierfelsen. Während unseres Ansitzes kommen immer wieder Wanderfalken und Baumfalken, Schlangenadler, Schreiadler und Zwergadler sowie andere Greife vorbei.
8. Tag: Frühmorgens starten wir in Richtung Schwarzes Meer. Unterwegs stoppen wir an bewährten Stellen für Maskenwürger, Kaiseradler und Schreiadler. Wir achten auf Blauracke, Bienenfresser, Rotkopfwürger und Schwarzstirnwürger, Brachpieper, Kurzfangsperber, Baumfalke und Rotfußfalke, Wespenbussard sowie Wiesenweihe. Korn- und Steppenweihe sind möglich, ebenso wie der Würgfalke.
9. Tag: Wir besuchen die Salinen von Pomorie, wo viele Limikolen wie Alpenstrandläufer, Sichelstrandläufer, Zwergstrandläufer und Temminckstrandläufer, Knutt, Sumpfläufer, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Brachschwalbe, Grünschenkel und Rotschenkel, Teichwasserläufer, Bruchwasserläufer und Dunkler Wasserläufer, selten sogar der Terekwasserläufer möglich sind. Später besuchen wir den Atanassovsee (Ramsargebiet), wo über 270 Vogelarten nachgewiesen worden sind. Wir hoffen auf Krauskopfpelikan und Rosapelikan, Rohrdommel und Zwergdommel, Seidenreiher, Silberreiher, Purpurreiher, Rallenreiher, Nachtreiher und Graureiher, Sichler, Löffler, Kormoran und Zwergscharbe, Brandgans, Moorente, Schnatterente, Löffelente und Knäkente, Lachmöwe, Schwarzkopfmöwe, Dünnschnabelmöwe, Zwergmöwe, Mittelmeermöwe und Steppenmöwe, verschiedene Seeschwalben, Beutelmeise und Bartmeise, Sumpfohreule und viele andere Arten.
Wir besuchen den ebenfalls sehr ergiebigen Mandrasee, insbesondere das Feuchtgebiet an der Mündung des Isworskaflusses. Abschließend besuchen wir das BSPB-Zentrum Poda.
10. Tag: Wir fahren nach Süden mit Stopps bei Djuni, einem ergiebigen Feuchtgebiet und Arkutino mit herrlichem Bruchwald. Hier und an der Mündung des Ropotamo werden wir Halbringschnäpper am Brutplatz erleben, aber auch Grauspecht und Mittelspecht, Schlagschwirl, Blassspötter, Schwarzstorch und vielleicht Seeadler sehen. Fakultativ kann man auch eine 1-stündige Bootsfahrt auf dem Fluss unternehmen. Tagesziel ist ein Brutplatz des Weißrückenspechts weiter südlich, in der Nähe von Carevo. 2008 wurde er hier festgestellt.
11. Tag: Fahrt entlang der Küste nach Norden mit Kurzstopp bei den Salinen. Wir fahren ins Hinterland zum Poroj-Stausee, wo Rostgänse und Schwarzstörche brüten. In einem Eichenwäldchen brütet der Maskenwürger. Vor Erreichen des Kap Emine besuchen wir einen Brutplatz der Balkanmeise. Das landschaftlich herrliche Kap ist Lebensraum gesuchter Arten wie Olivenspötter, Sperbergrasmücke, Kappenammer und Zaunammer, Ortolan, Brachpieper, Balkansteinschmätzer und Nonnensteinschmätzer, Rotkopfwürger und Schwarzstirnwürger. Dazu kommen im Mai noch viele Durchzügler, vielleicht sogar Rosenstare.
12. Tag: Tagesausflug zum Biosphärenreservat Srebarna, einem großen Schilfsee direkt an der Donau. Hier brüten Krauskopfpelikan, viele Moorenten, Rothalstaucher und Schwarzhalstaucher, Sichler, Löffler, Reiher, Zwergscharbe, Ralle, Rohrdommel und Zwergdommel, Trauerseeschwalbe, Weißbartseeschwalbe und Weißflügelseeschwalbe. Auch der gesuchte Kurzfangsperber brütet hier. Blutspecht und Grauspecht, Beutelmeisen und Bartmeisen, Pirol, verschiedene Rohrsänger und Grasmücken lassen diesen Tag unvergesslich werden.
13. Tag: Frühexkursion zum Durankulaksee, wo der Feldrohrsänger unser Ziel ist.
Aber auch viele Reiher, Rohrsänger, u.a. Rohrschwirl, Seeschwalben, Greife und Rallen, vielleicht sogar einen Fischadler werden wir erleben. Nach einem kurzen Stopp an einer anderen Stelle des Sees sind der Shabla- und Shabla-Tuzlatasee das nächste Ziel. Hier erwarten wir verschiedene Entenaten und Limikolenarten und suchen den seltenen Mariskensänger, der hier einen Brutplatz hat. Auf der Rückfahrt zum Hotel besuchen wir das malerische Kap Kaliakra, wo u.a. Krähenscharben brüten, aber auch Alpensegler, Uhu und viele Nonnensteinschmätzer. Auch hier sind Rosenstare neben anderen Durchzüglern möglich. Auf dem Meer suchen wir Delfine sowie Mittelmeersturmtaucher. Angeschlossen ist die Küstensteppe von Yailite, wo der Triel brütet sowie Hunderte von Feldlerchen, Haubenlerchen, Kurzzehenlerchen und Kalanderlerchen, Neuntöter, Schwarzstirnwürger, Brachpieper, Isabellsteinschmätzer und Nonnensteinschmätzer. Im Mai blühen die wilden Pfingstrosen (Paeonia peregrina a.d. Klippen, P. tenuifolia i.d. Steppe).
14. Tag: Fahrt nach Varna, Rückflug nach Deutschland.