MENU
Wisent (Bos bonasus

Polen

Von der Biebrza und Narew zu den Urwäldern von Bialowieza

Im Nordosten Polens, südlich von Masuren und an der Grenze zu Weißrussland (Belarus), befinden sich Naturräume von unvorstellbarer Vielfalt: das riesige Sumpftal der Flüsse Biebrza und Narew sowie die Urwälder von Bialowieza und Knyszyn. Das einmalige Auen- und Sumpfgebiet bedeckt eine Fläche von etwa 1.270 qkm und wird von den natürlich mäandrierenden Flüssen Biebrza und Narew durchzogen. “Polens Amazonien” ist ein Vogelparadies von internationalem Rang mit etwa 160 Brutvogelarten, darunter vielen, die im übrigen Europa längst vom Aussterben bedroht sind. Hier, auf der Grenze zwischen atlantischem und kontinentalem Klima, treffen nördliche und südliche, westliche und östliche Faunen- und Florenelemente aufeinander und schaffen diese einmalige Reichhaltigkeit an Tieren und Pflanzen. Nirgendwo sonst in Europa kommen 7 Adlerarten nebeneinander in einem Gebiet vor wie hier, Fischadler, Seeadler, Steinadler, Schreiadler, Schelladler, Schlangenadler und Zwergadler. Nirgendwo sonst in Europa kann man Wiedehopf, Weißflügelseeschwalbe und Weißbartseeschwalbe aus dem Süden, Karmingimpel, Seggenrohrsänger, Schlagschwirl, Schreiadler und Zitronenstelze aus dem Osten, Singschwan, Doppelschnepfe, Kampfläufer, Alpenstrandläufer und Rotdrossel aus dem Norden sowie die Mehrzahl der westeuropäischen Vogelarten als Brutvögel finden.

Der Bialowieza-Urwald ist der letzte natürliche Urwald in Mitteleuropa und umfasst 1.260 qkm, davon 620 qkm in Polen. Nur 110 qkm sind als Nationalpark ausgewiesen. Hier wachsen etwa 1.000 Gefäßpflanzen, 308 Moosarten, 200 Flechten und mehr als 1.000 Pilzarten. Rund 150 Brutvogelarten wurden nachgewiesen, darunter 14 Greifvogel-, 8 Eulen– und 8 Spechtarten. Dreizehenspech und Weißrückenspecht, Schreiadler, Schwarzstorch, Waldwasserläufer, Halsbandschnäpper und Zwergschnäpper sind besondere ornithologische Attraktionen. Daneben ist der Wald von Bialowieza weltberühmt durch seine Wisente. Am 19. Feb. 1919 wurde der letzte frei lebende Wisent geschossen. 1952 wurden die ersten Tiere wieder dort ausgesetzt. Mittlerweile leben über 3.000 Wisente in freier Wildbahn und davon über 1.000 in Polen.

1. Tag: Mit der Bahn fahren wir von Berlin nach WarschauZentralbahnhof; dann Transfer nach Bialystok und weiter zur Unterkunft im Bialowieza Wald – Hajnowka. Bei einer ersten Exkursion sind Weissrückenspecht, Gartenrotschwanz, Rotdrossel und am Abend ziehende Waldschnepfen zu erwarten.

2. Tag: Heute wandern wir im berühmten Urwald-Nationalpark, wo wir Weißrückenspecht und Dreizehenspecht sowie Halsbandschnäpper beobachten wollen. Weiter ins Tal der Lesna, in dem oft SchlagschwirlKarmingimpelSprosser und Sperbergrasmücke gesehen werden. Am Abend noch eine Tour zum Sperlingskauz, der in den letzten Jahren oft beobachtet wurde.

3. Tag: Morgens früh besuchen wir den “Wirtschaftswald”, den nicht zum Nationalpark gehörenden Teil des Bialowieza-Urwaldes. Hier leben etwa 700 Wisente, die aber trotz ihrer Größe schwierig zu finden sind. In alten Baumbeständen suchen wir nach Dreizehenspecht und Halsbandschnäpper. Mit Glück werden wir das scheue Haselhuhn sehen. Abendexkursion zum Ziegenmelker, dabei können wir dem Konzert von Sprosser, Schlagschwirl und Wachtelkönig zuhören.

4. Tag: Eine Frühexkursion führt uns zum Stausee, wo regelmäßig Seeadler, Schreiadler, Trauer-, Weißflügel- und Weißbartseeschwalbe, Schwarzstorch, Sperbergrasmücke, Wiedehopf, Braunkehlchen, sowie die Zitronenstelze und mit Glück auch Tüpfel– und Kleines Sumpfhuhn neben Raubwürgern zu beobachten sind. Dieses Gebiet ist auch sehr reich an LibellenRotbauchunken und Kreuzkröten.
Am späten Nachmittag besuchen wir einen Balzplatz der Doppelschnepfe, hier haben wir die beste Möglichkeit, diese bei der Balz zu beobachten.

5. Tag: Nach dem Frühstück fahren wir durch malerische Dörfer mit alten Holzhäusern ins größte Sumpfgebiet Europas, das Sumpftal der Narew und Biebrza. In dem mit 60.000 ha größten Nationalpark Polens leben noch über 700 Elche. Auf dem Weg besuchen wir einen großen Komplex alter Fischteiche und suchen nach Beutelmeise, Drosselrohrsänger, Teichrohrsänger, Schilfrohrsänger, Enten, Rothalstaucher, Zwergtaucher, Haubentaucher, Schwarzhalstaucher und Rohrdommel.

6. Tag: Den heutigen Tag verbringen wir im Sumpftal der Narew und Biebrza. Bei unseren Wanderungen sehen wir meist KampfläuferRotschenkel, Uferschnepfe, Brachvogel, Weißflügelseeschwalbe, Weißbartseeschwalbe, Trauerseeschwalbe, Zwergseeschwalbe und Flußseeschwalbe, Seeadler und Schreiadler, sogar der Schelladler ist hier möglich. Wanderung zu einem kleinen Feuchtgebiet. BlaukehlchenZitronenstelze und der seltene Seggenrohrsänger werden hier oft beobachtet.

7. Tag: Frühmorgendliche Wanderung ins Revier von Fischotter und Biber, bisher haben wir meist einige gesehen. Nach dem Frühstück bleiben wir in der Nähe des Mündungsgebiets der Biebrza in die Narew, um die natürliche Landschaft mit UferschnepfeRotschenkel und Flussseeschwalbe zu bewundern. Hier sind die Chancen auch sehr gut, Wachtelkönig, Kampfläufer, Wiesenweihe, Seeadler & Schreiadler zu beobachten.

8. Tag: Heute besuchen wir den mittleren Teil des Sumpftals Biebrza. Hier sind die Reviere von Wiesenweihe und Rohrweihe, Schilfrohrsänger, Schreiadler und Schelladler aber auch Wachteln und der seltene Wachtelkönig brüten hier. Neben weiteren Vogelarten wie Kranich, Zitronenstelze und Wiedehopf, werden wir mit etwas Glück Elche entdecken. Am Abend besuchen wir noch einmal den Ziegenmelker in seinem Revier und hoffen, dass wir neben seinem Gesang auch eine gute Beobchtung machen können.

9. Tag: Rückfahrt nach Warschau und mit dem Zug zurück nach Deutschland.

10. Tag: Bei den 10-Tagestouren sind wir einen Tag länger im Urwald.

 

Die besten Beobachtungszeiten;
März: Elche, Wisente, Spechte & Eulen
April: Doppelschnepfe, Elche, Wisente, Spechte & Eulen
Mai/Juni: Seggenrohrsänger, Doppelschnepfe, Elche, Wisente, Spechte & Eulen

Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola): ab ca. 20. April
Doppelschnepfe (Gallinago media): ab Mitte April, beste Zeit ca. 10. Mai bis 10. Juni

Teilnehmer: maximal 8, minimal 3 Personen

Reisepreis – Reisedaten

Enthaltene Leistungen:

  • Bahnfahrt wie in der Reisebeschreibung aufgeführt (andere Bahnhöfe auf Anfrage)
  • Übernachtung in Privatunterkünften meist mit DU/WC
  • Vollpension
  • mittags Lunchpakete
  • Fahrt- und Führungskosten
  • örtliche deutschsprachige ornithologische Reiseleitung
    (nicht bei allen Touren, siehe Reisepreis – Reisedatum)
  • Genehmigungen
  • Eintrittsgelder, soweit im Reiseplan aufgeführt
Es besteht auch die Möglichkeit, gegen Aufpreis mit dem Flugzeug nach Warschau anzureisen.

!ACHTUNG! manche Touren werden auch von einem englisch sprechenden Guide geführt, schauen Sie auf der Tabelle Reisepreise – Reisedaten unter Status.