Trappen, Geier und Adler
Die Extremadura in Zentralspanien gehört zu den naturbelassensten Grosslandschaften Europas. Auf Grund der hier vorherrschenden extensiven Weidewirtschaft in den aufgelockerten Steineichenwäldern und angrenzenden Steppengebieten hat sich hier eine sehr wertvolle Landschaft mit vielen seltenen Wirbellosenarten erhalten.
Bei unserem einwöchigen Aufenthalt werden wir die schönsten und interessantesten Gebiete zwischen Trujillo im Osten und Caceres im Westen erkunden. Im Norden werden wir den Nationalpark Monfrague bereisen. Dieser Park wurde hauptsächlich wegen seines einmaligen Greifvogelvorkommens gegründet. Der Gänsegeier ist hier häufig. Aber vor allem hat sich hier der sonst überall vom Aussterben bedrohte Mönchsgeier in größeren Beständen erhalten. Schmutzgeier, Zwerg- und Schlangenadler sowie Groß- und Zwergtrappe können fast täglich beobachtet werden. Die Wiesenweihe hat hier ihren dichtesten Bestand europaweit. Die Möglichkeit, den Gleitaar in Europa zu beobachten, ist nirgendwo größer als hier, und mit etwas Glück kann auch der seltene Spanische Kaiseradler gesehen werden.
1. Tag: Flug von Frankfurt nach Madrid, anschließend Transfer in die mittelalterliche Stadt Trujillo mit kurzem Stopp in einem Storchendorf.
2. – 6. Tag: Bei verschiedenen Exkursionen in der näheren und weiteren Umgebung von Trujillo werden wir die besten Vogelbeobachtungsgebiete der Region aufsuchen.
– Der stark gelichtete Steineichenwald (Dehesa) mit üppig (April/Mai) blühendem Weideland hat sich in Westspanien weitgehend großflächig erhalten. Vor allem Blauelster, Häherkuckuck, Wiedehopf, Blauracke, Gartenrotschwanz, Weidesperling, Steinkauz und Zwergohreule sind typische Brutvögel. Bienenfresser, Turteltauben, Raub- und Rotkopfwürger sitzen auf erhöhten Warten und Heidelerche, Orpheusspötter sowie Provence-, Weißbart-, Samtkopf- und Dorngrasmücke lassen ihr Lied weithin hören. Auf Steineichen sind des Öfteren Ansammlungen von Weißstörchen, Rot- und Schwarzmilanen sowie Kuh- und Seidenreihern zu sehen. Beeindruckend sind die zahlreichen Weißstorchenhorste.
– Auf den Steinmauern, die die Ländereien der Großgrundbesitzer abgrenzen, können oft Mittelmeersteinschmätzer, Bluthänfling, Stieglitz, Eidechsennatter und Perleidechse gesehen werden.
– In den ausgedehnten Steppengebieten, die vorwiegend als Weideland bewirtschaftet werden, können im April und Mai meist sehr viele Groß- und Zwergtrappen bei der Balz beobachtet werden und im Winterhalbjahr sind Tausende von überwinternden Kranichen zu sehen. Weitere typische Vogelarten sind Wiesenweihe, Triel, Sand- und Spießflughuhn, Kuhreiher, Brachpieper, Schwarzkehlchen, Kurzzehen-, Thekla-, Hauben- und Kalanderlerche, Rothuhn, Ziegenmelker, Rötelschwalbe, Zaunammer und Ortolan. Wenn man zum Himmel schaut, sieht man fast immer einen Habichts-, Stein-, Schlangen- oder Zwergadler, manchmal auch den seltenen Gleitaar oder Adlerbussard.
– An den Flüssen, Teichen und Stauseen sind im Winter viele Entenarten und im Frühjahr Kaspische Wasserschildkröte, Rohrweihe, Gebirgsstelze, Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Schnatter- und Knäkente, Stelzenläufer, Rotflügel-Brachschwalbe, Drosselrohrsänger, Seiden- und Graureiher keine Seltenheit.
– An den Felswänden im NP Monfrague brüten Gänse- und Schmutzgeier, Wander-, Baum- und Turmfalke, Schwarzstorch, Kolkrabe, Alpenkrähe, Dohle, Trauersteinschmätzer, Blaumerle, Steinrötel, Felsenschwalbe und Zippammer. Auch der seltene Spanische Kaiseradler, Uhu, Mönchsgeier und Steinsperling sowie Alpensegler werden regelmäßig beobachtet.
– In den Pinienwäldern suchen wir nach Habicht, Sperber, Berglaubsänger, Tannen- und Haubenmeise, Grau- und Trauerschnäpper, Kleiber, Grün- und Buntspecht.
– In Trujillo mit seinen kulturhistorischen Bauwerken werden wir wohnen. Über dem mittelalterlichen Marktplatz können meist viele Storchenhorste, Rötelfalken, Einfarbstare, Mauer- und Fahlsegler gesehen werden.
7. Tag: Fahrt nach Madrid und Rückflug nach Frankfurt.